Erzeugerpreise geben nochmals deutlich nach

Eine Produktionsanlage mit Robotern
Die Produktion in der Schweiz wird günstiger. (Bild: S. Kadula / unsplash)

Schweizer Firmen spüren seit einigen Monaten eine Deflation. Geben sie die Einkaufsvorteile weiter, kommt das Land in eine schwierige Situation.

Die Schweiz ist derzeit das Land der sinkenden Preise.

So reduzierten sich der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise im Oktober 2025 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Donnerstag bekanntgab.

Günstigeres Erdöl und Erdgas

Die Preisrückgänge, die höher als im September gegenüber August waren, zeigten sich insbesondere bei Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, erklärten die Statistiker weiter.

Der Produzentenpreisindex sei gegenüber September vor allem für Uhren, Mess- und Kontrollinstrumente und Schrott gesunken.

Für den Rückgang des Importpreisindexes gegenüber dem Vormonat waren insbesondere Maschinen sowie Erdöl und Erdgas verantwortlich.

Teurer wurden demgegenüber Münzen sowie Nichteisen-Metalle und daraus hergestellte Produkte.

Schub von der Energieversorgung

Im Vergleich zum Oktober 2024 sank das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- sowie Importprodukten sogar um 1,7 Prozent und setzte die Talfahrt der vergangenen Monate fort, wie muula.ch berichtete.

Die Deflation hat sich gefestigt und dies geht nicht nur auf den günstigeren Import wegen der Frankenstärke zurück. Von Inflation ist weit und breit keine Spur.

Produzenten- und Importpreisindex laut BFS
Die Produzenten- und Importpreise sinken laut dem BFS. (Screenshot: muula.ch)

Die Produzentenpreise gaben innert Jahresfrist um 1,3 Prozent nach, wie das BFS weiter bekanntgab.

Besonders wirkte sich die um 7,8 Prozent günstigere Energieversorgung und die um 7,4 Prozent günstigere Energie aus.

Der Importpreisindex reduzierte sich dagegen wie schon im September 2025 weiterhin um 2,7 Prozent. Die Preise von eingeführten Bergbauprodukten gaben um 17 Prozent sowie von Importenergie um 10,3 Prozent nach.

Deflationsspirale in Sicht

Geben die Unternehmen diese günstigeren Einkaufspreise an die Konsumenten weiter, sinken die Konsumentenpreise in der Schweiz.

Irgendwann könnten sich dann die Verbraucher darauf einstellen und denken, alles wird in Zukunft bei Migros, Coop & Co. noch günstiger.

Doch durch die Kaufzurückhaltung wären Firmen gezwungen, die Nachfrage mit günstigeren Verkaufspreisen anzukurbeln, was eine Deflationsspirale mit langanhaltender Wirtschaftsflaute auslösen kann.

13.11.2025/kut.

Erzeugerpreise geben nochmals deutlich nach

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