Erneute Notabschaltung im Kernkraftwerk Beznau

Kernkraftwerk Beznau des Energiekonzerns Axpo
Das Kernkraftwerk Beznau gehört zum Energiekonzern Axpo. (Bild: PD)

Im Atomkraftwerk Beznau musste wieder ein Reaktor abgeschaltet werden. Der Energiekonzern Axpo beteuert aber den sicheren Zustand. 

Im Uralt-Kernkraftwerk Beznau hat sich wieder ein Störfall ereignet.

Am Sonntagabend um 22:31 Uhr sei es zu einer Notabschaltung des Reaktors im Block 2 gekommen, teilte der staatliche Energiekonzern Axpo am Montagmorgen per Communiqué mit.

Aufsicht informiert

Als Grund für den Vorfall gab die Betreibergesellschaft den Ausfall der Verbindung zum Stromnetz an.

Durch die Schnellabschaltung sei nicht-radioaktiver Wasserdampf über das Dach des Maschinenhauses abgegeben worden, hiess es weiter.

Die Atomenergieanlage habe gemäss Auslegung reagiert und habe sich zu jeder Zeit in sicherem Zustand befunden, beteuerten die Verantwortlichen.

Die Schweizer Aufsichtsbehörde Ensi sowie weitere Behörden seien zudem vorschriftsgemäss informiert worden, erklärte die Axpo.

Blackbox beim Staatsbetrieb

Warum die Verbindung zum 220-kV-Netz ausgefallen ist, werde zurzeit abgeklärt, so das Staatsunternehmen.

Block 1 im Atomkraftwerk Beznau läuft laut dem Communiqué aber im Normalbetrieb weiter.

Am Montagmittag bewilligte die Aufsicht Ensi das Wiederanfahren des ausgefallenen Reaktors.

Dubioses Vorgehen

Erst im Februar hatte sich schon eine Notabschaltung im Atomkraftwerk Beznau ereignet, wo für die Öffentlichkeit im Dunkeln bleibt, was genau vorgefallen ist.

Eine Medienanfrage von muula.ch liess die Axpo bisher unbeantwortet. Der staatliche Atomstromhersteller wollte jedoch Änderungen in der Berichterstattung erwirken.

Nach Publikation des Störfalls hatte unser Medium zudem Hinweise über die Unregelmässigkeiten erhalten und die Axpo um eine Stellungnahme gebeten.

Stundenlanges Schweigen

Damals hatte muula.ch berichtet, dass die Kommunikation über den vermeintlich harmlosen Vorfall stundenlang gebraucht hatte. Doch diesmal ist es sogar noch schlimmer.

Der neue Störfall ereignete sich, wie berichtet, bereits am Sonntagabend um 22:31 Uhr. Das Communiqué dazu versandte die Axpo aber erst um kurz nach 5 Uhr am Montagmorgen.

Wie die Bevölkerung im Falle einer ernsthaften Atomkatastrophe zeitnah informiert wird, scheint angesichts dieser langen fast 7 Stunden an Schweigezeit bei einem angeblich unproblematischen Vorfall problematisch.

Vertrauen für diese umstrittene Stromart mit Radioaktivität schafft man bei den Menschen nur mit absoluter Transparenz.

24.03.2025/kut./Meldung mit Wiederanfahren des Reaktors ergänzt

Erneute Notabschaltung im Kernkraftwerk Beznau

2 thoughts on “Erneute Notabschaltung im Kernkraftwerk Beznau

  • März 24, 2025 at 1:22 pm
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    Das Uraltatomkraftwerk sofort abschalten. Wie weit und wie lange ein Atomkraftwerk strahlen und höchst gefährlich sein kann zeigen die Atomkraftwerke in Fukushima und Tschernobyl. Die Kernschmelze dauert bis heute an; ein Ende ist nicht absehbar. Das Atomkraftwerk Beznau würde bei einem schweren Unfall auch den Rhein verseuchen. Sind die Schweizer AKW Betreiber für solche Schäden versichert?

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  • März 24, 2025 at 3:29 pm
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    Es geht nicht um die versicherung, es geht um menschenleben
    7 h wartezeit ist zu lange und schmaelert das vertrauen in behoerde und anlagen.

    Reply

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