Die Preise für Wohneigentum kennen trotz höherer Finanzierungskosten fast nur eine Richtung. Doch es gibt auch Lichtblicke für Kaufwillige.
Auch im vierten Quartal 2022 sind die Preise für Wohneigentum in der Schweiz weiter in die Höhe geschnellt. Der entsprechende Index, der Schweizerische Wohnimmobilienpreisindex (IMPI) des Bundesamtes für Statistik BFS, stieg im Vergleich zum Vorquartal um 1,2 Prozent.
Gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr betrug die Teuerung damit 4,8 Prozent, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.
Einfamilienhäuser gefragt
Die durchschnittliche Jahresteuerung für Wohneigentum belief sich im Jahr 2022 auf 6,4 Prozent, welche sich aus der Veränderungsrate zwischen dem Jahresmittel 2022 und dem Jahresmittel 2021 ergibt.
Die Preise von Einfamilienhäusern seien im vergangenen Jahr durchschnittlich um 7,3 Prozent und die Preise von Eigentumswohnungen um durchschnittlich 5,6 Prozent gestiegen, hiess es weiter.
Dies deckt sich mit den Beobachtungen der Raiffeisen-Gruppe zum Schweizer Immoblilienmarkt, über die muula.ch unlängst berichtete.
Rurale Gemeinden top
Die Preise zogen im vierten Quartal – trotz der Erhöhung des Zinsniveaus und der damit verbundenen Verteuerung der Finanzierung, sowohl bei den Einfamilienhäusern (+2,0 Prozent) wie auch bei den Eigentumswohnungen (+0,5 Prozent) weiter an.
Das Marktsegment der Einfamilienhäuser weise in sämtlichen Gemeindetypen höhere Preise als im 3. Quartal 2022 auf, stellten die Statistiker fest. Der Anstieg der Einfamilienhauspreise war laut dem BFS in den ruralen Gemeinden besonders ausgeprägt und legte um 5,5 Prozent zu.
Bei den Eigentumswohnungen stiegen die Preise ebenfalls in den ruralen Gemeinden am stärksten an und erhöhten sich um 3,8 Prozent.
Dynamik wird schwächer
Allerdings gab es im vierten Quartal auch Lichtblicke für Kaufwillige. Die Preise in den städtischen Gemeinden einer grossen Agglomeration seien mit -1,1 Prozent am deutlichsten gesunken, hiess es vom BFS.
So ganz prallen die Zinserhöhungen am Markt also nicht ab. Wie die Quartalsentwicklungen bei dem Barometer (vgl. Grafik) ebenfalls eindrücklich zeigen, geht der Dynamik über die jüngsten Quartale langsam die Luft aus.
Das entspricht denn auch der Theorie, weil mit steigenden Hypothekarzinsen die Finanzierung teurer wird. Dadurch müsste die Nachfrage nach Luxuswohnungen & Co. sinken, weshalb auch die Preise mit der Zeit zurückgehen müssten.
14.02.2023/kut.