Erstmals hat die Zahl der Konkurse in der Schweiz drei Jahre in Folge zugenommen. Zwei Regionen fallen dabei aber aus dem Rahmen.
Die Zahl der Konkursverfahren hat im Jahr 2023 um 2,9 Prozent auf 15.447 zugenommen.
Obwohl sich das Wachstum verlangsamte, markierte der Wert einen neuen Negativrekord, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Dienstag auf Basis der jüngsten Ergebnisse der Betreibungs- und Konkursstatistik bekanntgab.
Besserungen im Tessin
In den Vorjahren hatten die Anstiege bei +9,1 Prozent (2021) und bei +6,6 Prozent (2022) gelegen.
Allerdings wurde erstmals seit Beginn der Zeitreihe in drei aufeinanderfolgenden Jahren ein Anstieg registriert, klagten die BFS-Statistiker.
Zwei Regionen fallen besonders auf. Die grösste Zunahme wurde in der Genferseeregion mit +284 Fällen verzeichnet, hiess es.
Der markanteste Rückgang sei dagegen mit -159 Fällen im Tessin festzustellen gewesen.
Abnehmende Beträge
Die Finanzverluste aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren verringerten sich 2023 gegenüber 2022 um 11,7 Prozent auf 2 Milliarden Franken. In 15 Kantonen wurde laut dem BFS eine Abnahme verbucht.
Dennoch waren auch markante Anstiege festzustellen, namentlich im Kanton Freiburg, wo die Verluste von 43 Millionen auf nahezu 290 Millionen Franken zunahmen, und im Kanton Zug, wo sich die Verluste um 133 Millionen Franken erhöhten.
Die besonders hohen Verluste in diesen beiden Kantonen lassen sich weitgehend auf einige Konkursfälle mit grossen Beträgen zurückführen, erklärten die Statistiker.
Wie die Grafik eindrücklich zeigt, sind die Zeiten hoher Konkursverluste, trotz der gestiegenen Anzahl, stark rückläufig. Seit 1994 nahm wertmässig der Betrag – bis auf einzelne Ausreisserjahre – kontinuierlich ab.
Mehr Organmängel in Zürich
Gesellschaftsauflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation werden von den Konkursen getrennt betrachtet.
2023 liefen mit 2569 rund 13,5 Prozent weniger solcher Verfahren, wo es etwa keinen Verwaltungsrat mehr gab oder die Geschäftsführung nicht mehr im Inland residierte.
Besonders deutlich ist der Rückgang im Espace Mittelland (-238 Fälle) und in der Genferseeregion. Umgekehrt wurde die stärkste Zunahme im Kanton Zürich registriert (+64 Fälle).
09.04.2024/kut.