Downgrade von Swisscom wegen Milliardenzukauf

Ein Logo von Swisscom mit einem defekten Buchstaben in Olten
Bei Swisscom liegt nicht nur so manches Firmenschild im Argen. (Bild: muula.ch)

Swisscom hat gegen alle Widerstände eine Milliardenakquisition in Italien vollzogen. Nun kommt die erste negative Folge für den Staatsbetrieb.

Die US-Ratingagentur Moody’s hat den Swisscom-Konzern herabgestuft.

Die Bontitätswächter senkten ihr Emittenten-Rating von «A1» auf nur noch «A2», wie Moody’s am Mittwochabend mitteilte.

Vorgaben der Regierung verletzt

Die US-Ratingbeurteilung bezog die vollständige Übernahme von Vodafone Italia durch Swisscom ein, die noch im abgelaufenen Jahr abgeschlossen worden war, wie muula.ch berichtete.

Die Übernahme zu 8 Milliarden Euro wird vollständig fremdfinanziert, wodurch sich die Kreditwürdigkeit von Swisscom verschlechtere.

Fälligkeit von Anleihen der Swisscom
Swisscom muss bald Anleihen zurückzahlen oder neu finanzieren. (Screenshot: muula.ch)

Zudem werde die Nettoverschuldung des Staatskonzerns für einen längeren Zeitraum über der von der Schweizer Regierung festgelegten Obergrenze liegen, hiess es zu dem Downgrade.

Damit sei die Finanzierungspolitik des Swisscom-Konzerns weniger konservativ als in der Vergangenheit, führte Moody’s weiter aus.

Der Ausblick des Ratings sei aber stabil.

Volk muss mehr zahlen

Eine zusätzliche Verschlechterung der Bonitätsnote könnte erfolgen, falls die Unterstützung der Schweizer Regierung bei dem Staatsbetrieb wegfalle, hiess es obendrein.

Für die Schweiz heisst der Zukauf neben der verschlechterten Risikosituation aber auch, dass durch die Herabstufung künftige Finanzierungen teurer werden.

Dies geht praktisch zulasten des Volkes, denn der Schweiz gehört mehr als die Hälfte von Swisscom.

Synergien mit Fastweb als Ziel

Bei dem Telekomkonzern stehen ohnehin hohe Schulden aus, wie die Grafik eindrücklich zeigt.

Der Staatsbetrieb will unter der Führung von CEO Christoph Aeschlimann den Zukauf Vodafone Italia aber mit dem Milliardengrab Fastweb verbinden und dabei Synergien zwischen Festnetz- und Mobiltelefonie sowie Internet-Dienstleistungen heben. Die Rede ist von 600 Millionen Euro pro Jahr.

Nun kam jedenfalls die erste Hiobsbotschaft zu der Transaktion. Die Schweiz darf also gespannt sein, wie es bei Swisscom in Italien weitergeht.

08.01.2024/kut.

Downgrade von Swisscom wegen Milliardenzukauf

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