Diversifikation der Wirtschaft zahlt sich aus

Ein Arbeiter an einer Maschine
Die Industrieproduktion ging im zweiten Quartal zurück. (Symbolbild: pixabay)

Die Schweizer Volkswirtschaft hat sich im 2. Quartal wacker geschlagen. Ein Effekt trägt besonders zu einem kleinen Wachstum bei.

Nicht alle Eier in einen Korb legen, lautet eine Lebensweisheit.

Was für Menschen zur Vermeidung böser Überraschungen gilt, nützt auch Staaten, wie die Schweizer Volkswirtschaft eindrücklich zeigt.

Services kompensieren

Das Bruttoinlandprodukt BIP wuchs im zweiten Quartal um rund 0,1 Prozent, gab das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco am heutigen Freitag in einer ersten Schätzung bekannt.

Die negative Entwicklung der Industrie sei von einem Wachstum des Dienstleistungssektors kompensiert worden, hiess es weiter.

BIP-Wachstum laut Seco
Quelle: Seco

Damit zeigt sich, dass die Vorarbeiten Schweizer Industriefirmen im ersten Quartal 2025 zur Abwendung von US-Strafzöllen im zweiten Quartal zwar zu einem Rückgang der Geschäftstätigkeit geführt haben.

Doch der Servicebereich legte zu, was das BIP noch leicht wachsen liess.

Aufstocken von US-Lagern

Im ersten Quartal hatte das BIP noch um 0,8 Prozent zugelegt, weil vor allem die Pharmaindustrie um Roche und Novartis mehr Waren in die USA exportiert hatte, um allfälligen Strafzöllen zuvorzukommen.

Wie es aus Firmenkreisen heisst, haben die Basler Pharmariesen nunmehr Warenlager in den USA für rund anderthalb Jahre eingerichtet, sodass ihnen die Einfuhrzölle von US-Präsident Donald Trump für eine längere Zeit egal sein können.

Auch Schweizer Unternehmen der Uhrenindustrie um Rolex, Swatch Groupe, Richemont & Co. hatten ihre Lagerbestände in den USA stark aufgestockt.

Euphorisches Seco legt nach

Mit den starken Vorzugseffekten war ein Einbruch der Schweizer Volkswirtschaft im zweiten Quartal allerdings erwartet worden.

Ende August will das normalerweise euphorische Seco die genauen BIP-Zahlen bekanntgeben.

Vielleicht war der Schnellschuss nur ein Schnellschuss und in Wirklichkeit ist das BIP im 2. Quartal gesunken.

Wie muula.ch berichtete, geht das Seco trotz US-Strafzöllen nicht von einem Einbruch der Wirtschaft aus.

Bau-Boom stützt Wirtschaft

Ausschlaggebend ist aber, stets zu diversifizieren. Geht ein Industriezweig oder ein Markt nach unten, legt ein anderer Bereich oder eine Region eben zu.

In der Schweiz dürfte insbesondere die Bauwirtschaft bald auch richtig glühen.

Aufgrund der Null-Zinspolitik der Schweizerischen Nationalbank SNB wird ein Bau-Boom angeheizt.

Doch auch da gilt, nicht alle Eier in einen Korb zu legen.

15.08.2025/kut.

Diversifikation der Wirtschaft zahlt sich aus

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