Die SIX lanciert endlich Multibanking für Private

Logo der SIX an einem Gebäude am Hardturmpark
Die Schweizer Börse ermöglicht ab dieser Woche das Multibanking. (Bild: PD)

Die Schweiz hinkt bei Entwicklungen oft hinterher. Ein Beispiel ist «Open Banking», das die Schweizer Behörde SIX nun aber in die Neuzeit katapultiert.

Wettbewerb ist mühsam, daher lassen sich Firmen nur darauf ein, wenn sie es unbedingt müssen.

Im Finanzsektor spielt der Wettbewerb recht wenig, weil die Kunden mit ihren ganzen Finanzgeschäften nur mit viel Aufwand ihre Anbieter wechseln können.

USA, EU und Brasilien weit voraus

Doch seit Jahren macht eine Entwicklung unter dem Stichwort «Open Banking» die Runde, bei der ein standardisierter und sicherer Datenaustausch zwischen Finanzinstituten sowie Drittanbietern erfolgt und Finanzgeschäfte flexibler für Kunden macht.

Die Schweiz ist da – wie so oft – quasi Bummelletzter. In den USA, Grossbritannien, ja selbst in Brasilien ist «Open Banking» schon längst Realität.

Die EU führte es gesetzlich bereits 2018 ein, was Wechsel der Bankverbindungen und Depots über Standardschnittstellen einfach möglich macht.

Kontoübersicht und Budgetplanung

Der heutige Dienstag ist nunmehr ein historischer Tag für die Schweiz. Private können ab dieser Woche ihre Finanzdaten mehrerer Anbieter in einer App bündeln.

Bisher war dies nur bei Geschäftskunden möglich. Doch die Schweizer Börse SIX lancierte über ihren Dienst bLink, dass Kunden nach Zustimmung ihre Finanzen bei mehreren Anbietern bequem und übersichtlich verwalten können, wie der Börsenbetreiber mitteilte.

Damit würden Kontoübersichten, Ausgabenanalysen und Budgetplanungen einfach möglich, hiess es weiter.

UBS, Postfinance und ZKB

Acht Schweizer Banken und zwei Drittanbieter seien mit von der Partie, um Kontoinformationen in einer einzigen App zu aggregieren und anzeigen zu lassen.

Über 30 Banken bieten die dafür nötige Datenschnittstelle an.

Auf der Webseite von bLink wird klar, dass bei dem neuen System die Grossbank UBS, die Zürcher Kantonalbank ZKB, Postfinance, Valiant und die Luzerner Kantonalbank LUKB mitmachen.

Als Fintechs sind BlueBudget und Liquid aufgeführt.

KI erfüllt künftig Bankgeschäfte

Es sei zu erwarten, dass in den kommenden Jahren immer mehr Banken ihren Kunden den Zugang zu ihren Kontodaten über Drittapps ermöglichen.

Gleichzeitig würden weitere Finanzinstitute eigene Multibanking-Angebote lancieren und auch Nicht-Banken innovative Services zur Verfügung stellen, beschrieb die SIX die Entwicklungen. Damit entstehe schrittweise ein offenes Ökosystem, das allen Marktteilnehmern zugutekomme, hiess es weiter.

Klar, künftig haben Menschen nur noch eine KI-App auf ihren Smartphones und die erledigt selbst die Bankgeschäfte.

Analogie im Gesundheitswesen

Insofern hat die Schweiz nun zumindest im Finanzbereich die Grundlage für Innovation gelegt.

Jetzt gilt es, das System «Open Banking» auch auf andere Bereiche, wie das Gesundheitssystem, zu übertragen..

Auch dort sitzen nämlich die Anbieter auf den Daten in den Patientenakten und ein Wechsel eines Arztes oder Spitals wird aufgrund von Datenproblemen erschwert, beziehungsweise fallen Mehrfachuntersuchungen wegen Informationsdefiziten an.

Andere Länder, wie Australien, sind da mit «Open Health» schon viel weiter.

Also: «Hopp Schwiiiiz» auf in den nächsten Wettbewerb, auch wenn er mühsam ist.

25.11.2025/kut.

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