Die Schweiz verrichtet mehr Kopfarbeit

Ein Manager auf der Karriereleiter
In der Schweiz gibt es fast eine halbe Million Manager. (Bild: G. Altmann / pixabay)

In der Schweiz hat in den vergangenen Jahrzehnten intellektuelle Arbeit stark zugenommen. Eine Berufsgruppe gibt es zudem «en masse».

Die erwerbstätige Bevölkerung der Schweiz ist zwischen 1970 und 2023 kräftig gewachsen.

Sie erhöhte sich von 2,843 auf 4,848 Millionen Personen, wie aus neuen Angaben des Bundesamtes für Statistik BFS zur Entwicklung der Erwerbsbevölkerung hervorgeht.

Wandel des Berufsbildes

Ebenfalls an Bedeutung gewann die Teilzeiterwerbstätigkeit. 1970 hatten lediglich 12,7 Prozent aller Erwerbstätigen ein Teilzeitpensum, hiess es. Im Jahr 2023 waren es schon 37,6 Prozent.

Doch noch eine Entwicklung ist in den Zahlen auffällig. Das Berufsbild hat sich nämlich stark gewandelt.

Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz
In der Schweiz gibt es laut dem BFS rund 2 Millionen Erwerbstätige mehr. (Bild: PD)

Der Anteil der Erwerbstätigen in einem «intellektuellen und wissenschaftlichen Beruf» sei zwischen 1970 und 2023 deutlich gestiegen, erklärte das BFS.

Er stieg von 7,3 auf sage und schreibe 26,8 Prozent.

Verdreifachung der Managerzahl

Auch bei den «Technikern und gleichrangigen nichttechnischen Berufen» war ein Zuwachs zu verzeichnen. Der Anteil erhöhte sich von 10,6 auf 17,0 Prozent.

Und etwas war obendrein auch noch zu beobachten, es ist der Drang zu immer mehr Managern. Der Anteil von «Führungskräften» verdoppelte sich fast von 4,7 auf 8,7 Prozent.

Berufsgruppen in der Schweizer Bevölkerung laut dem BFS
In der Landwirtschaft arbeiten immer weniger Menschen. (Bild: PD)

Auf die Zahl der Erwerbstätigen gerechnet bedeutet dies immerhin, dass es hierzulande mittlerweile 422.000 Manager gibt. Im Jahr 1970 waren es «bloss» 133.600 «Führungskräfte» gewesen.

Absolut gesehen, hat sich die Zahl also mehr als verdreifacht.

Handwerker als Mangelware

Im Jahr 2023 arbeiteten laut dem BFS rund 52,5 Prozent der Schweizer Erwerbstätigen in einer dieser drei hochqualifizierten Berufsgruppen. Im Jahr 1970 seien es bloss 22,6 Prozent gewesen, erklärten die Statistikexperten.

Den stärksten Rückgang verzeichneten dagegen die «Handwerks- und verwandten Berufe», die auf einen Anteil von 25,1 auf 9,5 Prozent schrumpften.

In der Schweiz, so zeigen die Zahlen, wird also vermehr mit dem Kopf als mit den Händen gearbeitet.

Das deckt sich mit dem subjektiven Eindruck: denn wer in der Schweiz etwa Handwerker braucht, bekommt sie mittlerweile nur noch schwer.

24.10.2024/kut.

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