Die Teuerung ist seit Januar 2022 wieder unter die angestrebte Marke von 2 Prozent gerutscht. Die Schweizerische Nationalbank SNB half nach.
Die Inflation ist weiter auf dem Rückzug.
Der Landesindex der Konsumentenpreise betrug im Juni gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat +1,7 Prozent, wie aus den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Montag hervorging.
Verkauf von Devisen
Die Preise der Inlandgüter legten um 2,3 Prozent zu. Bei den Importpreisen ging es allerdings um 0,1 Prozent nach unten.
Letzteres ist der Intervention der Schweizerischen Nationalbank SNB geschuldet, die den Schweizerfranken nun nicht mehr schwächt, sondern mit Devisenverkäufen in Milliardenhöhe stärkt.
Die SNB gibt Fremdwährungen ab und erhält Franken dafür, was das Angebot verknappt.
Dadurch hält die Schweiz die Inflation aus dem Ausland fern, wie die jüngsten Zahlen des BFS eindrücklich zeigen. Aus +2,3 Prozent vom Inland und -0,1 Prozent vom Ausland resultiert der Anstieg um 1,7 Prozent im Juni.
Damit ist erstmals seit Januar 2022 wieder das von der SNB angepeilte Niveau von unter 2 Prozent erreicht worden. Bei Werten um die 2 Prozent sind die Währungshüter glücklich.
Gemüse und Beeren
Was waren die Hauptfaktoren für die aktuellen Teuerungszahlen? Gegenüber dem Vorjahreswert sanken etwa die Preise für Erdölprodukte um 22,3 Prozent.
Auch Steinobst wurde diesmal um 10,7 Prozent günstiger.
Demgegenüber stiegen aber die Preise bei Mietwagen, also die Mieten von privaten Verkehrsmitteln um etwa Sixt, Avis, Hertz, Europcar & Co., um hohe 36,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch Fruchtgemüse legte um 14,8 Prozent, Kohlgemüse um 33,5 Prozent und Beeren um 27,3 Prozent zu.
Wenn die Schweiz also solche Inflationstreiber unter Kontrolle bringt, etwa mit dem Stärken des Franken, dann geht die Teuerung weiter zurück.
Steigen der Wohnungsmieten
Daher war auch die SNB mit ihrer jüngsten Anhebung des Leitzinses, über die auch muula.ch berichtete, in die Kritik geraten.
Während allerorts die Inflationserwartungen auf Rückzug stehen, heizten die Währungshüter mit der Zinserhöhung die Hypothekarzinsen und somit das Steigen der Mieten im Lande an.
Die Wohnungsmieten haben einen hohen Anteil von 18,625 Prozent am Warenkorb der Inflation und hatten inner Jahresfrist bereits um 1,5 Prozent zugelegt.
Mit anhaltender Zuwanderung und nur geringerer Bautätigkeit, was Wohnraum angeht, ist klar, dass es angesichts der anhaltend hohen Nachfrage nicht auch noch die Mieterhöhungen im Inland aufgrund des Anstiegs beim Hypothekarzins braucht.
03.07.2023/kut.