Nach der Coronavirus-Pandemie hat sich der Kunstmarkt stark verändert. Ein Land steigt auf und eine hoffnungsvolle Kategorie stürzt ab.
Am globalen Kunstmarkt wurden im Jahr 2023 rund 65 Milliarden Dollar umgesetzt.
Dies ist laut dem neuesten Report der Art Basel und der Grossbank UBS zum Kunstgeschehen etwas mehr als die 64,4 Milliarden Dollar vor der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2019. Gegenüber 2022 ist es ein kleiner Rückgang von 4 Prozent.
USA und UK verlieren
Doch unter der Oberfläche hat es deutliche Verschiebungen gegeben, wie aus der regelmässigen Analyse weiter hervorgeht.
Demnach haben die USA ihre Marktführerposition mit einem Anteil von rund 42 Prozent gehalten, allerdings büssten die Amerikaner rund 3 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 ein, weil die Verkäufe rund 10 Prozent zurückgingen.
Auf dem zweiten Rang landete aber diesmal mit einem Marktanteil von 19 Prozent das Land China und verwies Grossbritannien auf den dritten Platz mit einem Anteil von 17 Prozent.
Im Reich der Mitte stiegen die Verkäufe von Kunst nämlich um 9 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar. In UK sanken die Umsätze dagegen um 8 Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar.
Bereits im Vorjahr ging man davon aus, dass China den Kunstmarkt retten müsste, wie muula.ch berichtete.
Schweiz als kleiner Fisch
Frankreich konnte die vierte Position im Ranking mit rund 7 Prozent halten, obwohl die Verkäufe auch hier sanken; konkret ging es um 7 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar nach unten.
Die Schweiz kam auf Platz 5 mit einem 3-Prozent-Marktanteil und ist somit ein kleiner Fisch.
Online wurden am Kunstmarkt 11,8 Milliarden Dollar umgesetzt, was einer Steigerung um 7 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 entsprach.
Die Höhen während der Coronavirus-Pandemie erreichten die Internet-Verkäufe aber nicht mehr.
Mittlerweile hat sich aber ein Anteil von fast 20 Prozent über das World-Wide-Web eingependelt. Dabei zeigt sich, dass 85 Prozent der Online-Verkäufe einen Wert von unter 250.000 Dollar aufweisen. Über das Internet geht also «günstigere» Kunst weg.
Krypto-Spekulation versiegt
Im vergangenen Jahr hat es aber noch eine dramatische Bewegung im Kunstbereich gegeben.
Die Verkäufe bei NFT-Plattformen (Non-Fungible-Token), wo Kunst auf der Blockchain zugänglich gemacht wird und als Zukunftsbranche galt, brachen um 51 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar ein.
Die Experten von Art Basel und UBS sehen darin ein absolut spekulatives Element.
Die Grafik zeigt eindrücklich, wie gross die Schwankungen in diesem Segment sind.
Zuversicht bei Grossen steigt
Für das Jahr 2024 sind die Kunstspezialisten vergleichsweise optimistisch, denn 36 Prozent der Kunsthändler erwarten steigende Umsätze, wie im Ausblick hervorgeht.
Das sind zwar weniger als die 45 Prozent per Ende 2022. Doch rund die Hälfte erwartet konstante Kunstverkäufe und nur 16 Prozent gehen von einem Rückgang aus.
Interessant ist auch hierbei eine Verschiebung der Ansichten. Die kleineren Händler waren 2022 am zuversichtlichsten über ihre Absätze. Diesmal waren es die grossen Galerien.
01.04.2024/kut.