Die Online-Bank Radicant wird zum Desaster für die Basellandschaftliche Kantonalbank. Das Management der BLKB zieht nun die Notbremse.
Schlimmer hätte es für die Basellandschaftliche Kantonalbank BLKB wohl kaum bezüglich der Online-Bank Radicant kommen können.
Geordnete Abwicklung
Nach personellen Rücktritten im Zusammenhang mit Wertberichtigungen ist nun auch der Verkauf gescheitert.
Trotz intensiver Gespräche mit Kaufinteressenten und sorgfältiger Prüfung verschiedener Verkaufsoptionen sei keine tragfähige Lösung erzielt worden, teilte die BLKB am heutigen Dienstag überraschend mit.
Daher werde nun die Rückgabe der Banklizenz und die geordnete Abwicklung von Radicant notwendig, hiess es weiter.
Weitere Verluste
Die Kundschaft würde entsprechend informiert. Die Belegschaft um rund 100 Vollzeitstellen landet letztlich auf der Strasse und würde entsprechend betreut.
Die BLKB als Mehrheitsaktionärin der Radicant und deren Tochtergesellschaften (radicant bank ag und radicant business services ag) habe entschieden, dass das Online-Geldhaus seine Geschäftstätigkeit als Bank aufgeben und die Banklizenz an die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma zurückgeben werde.
Mit der Liquidation der Online-Bank falle das Jahresergebnis des BLKB-Stammhauses im Jahr 2025 in diesem Zusammenhang voraussichtlich um bis zu 60 Millionen Franken tiefer aus als im Vorjahr, erklärte die Staatsbank im Baselbiet weiter.
Abschreiber von 106 Millionen
Für das Stammhaus erwarte die BLKB für das Jahr 2025 aber einen operativen Geschäftsgang auf Vorjahresniveau.
Die BLKB konzentriere sich damit auf ihr Kerngeschäft, erklärte Bankratspräsident Thomas Bauer zum Entscheid.
Das Engagement hatte bereits zu einer Wertberichtigung von 105,5 Millionen Franken geführt und die Lokalpolitik auf den Plan gerufen.
Mit der Liquidation ist der Scherbenhaufen komplett.
11.11.2025/kut.
