Basis für gigantischen Deflationsschub gelegt

Eine Aufschrift «For Sale» an einer Wand
Das Leben wird immer billiger in der Schweiz. (Bild: G. Altmann / pixabay)

Die Erzeugerpreise geben in der Schweiz weiter nach. Besonders ein Bereich sorgt für ein noch stärkeres Abrutschen in die negative Teuerung.

Das Schweizer Preisniveau für die Unternehmen hat erneut einen Rückwärtsgang eingelegt.

Wie bereits die vergangenen Monate gab der Gesamtindex für die Produzenten- und Importpreise auch im Mai weiter nach.

Günstigere Importe wirken

Gegenüber dem Vormonat April sank das Barometer um 0,5 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Montag bekanntgab.

Im Vergleich zum Mai 2024 sei das Preisniveau des Gesamtangebots von Inland- und Importprodukten sogar um 0,7 Prozent zurückgegangen, hiess es weiter.

Beim Vorjahresvergleich fielen insbesondere die günstigeren Importwaren ins Gewicht.

Der Importpreisindex sank im Mai um 2,9 Prozent. Der Produzentenpreisindex stieg dagegen um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Preisexplosion bei Rohkaffee

Die Entwicklung wird dabei hauptsächlich von Mineralölprodukten und Energie getrieben.

Erstere gaben im Inland um 18,2 Prozent beziehungsweise beim Import um 23,1 Prozent nach. Energie wurde in der Schweiz um 9,3 Prozent billiger und beim Import um 20,1 Prozent.

Teurer wurden landwirtschaftliche Produkte – im Inland stiegen sie um 3,0 Prozent und beim Auslandsbezug sogar um 15,6 Prozent, obwohl da der starke Schweizerfranken schon dämpft.

Rohkaffee verteuerte sich gegenüber dem Vorjahres-Mai um 47,2 Prozent. Dies trifft dann beispielsweise den Nahrungsmittelkonzern Nestlé mit seinen Nespresso-Kapseln sehr hart.

Sinkende Gewinnmargen möglich

Die Erzeugerpreise geben einen Vorgeschmack, wie sich die Konsumentenpreise entwickeln werden.

Falls die Firmen mit weniger Inflation belastet werden, können sie auch Preisnachlässe an die Verbraucher weitergeben.

Um bei dem Kaffee-Beispiel zu bleiben, kann Nestlé die Verkaufspreise von Nescafé, Nespresso & Co. erhöhen oder eben auf Gewinnmarge verzichten.

Deflationsspirale dreht sich

Zuletzt war die Schweiz bereits mit einer Preisentwicklung von -0,1 Prozent nach Jahren erneut in die Deflation gerutscht, wie muula.ch berichtete.

Mit Blick auf die weitere Preisentwicklung der Unternehmen zeigt sich nunmehr, dass das Ende der Fahnenstange bei der Teuerung noch nicht erreicht ist.

Warten Konsumenten dann einfach zu, wird alles noch billiger. Denn wenn Unternehmen nichts verkaufen, versuchen sie ihre Waren und Dienstleistungen zu günstigeren Preisen auf dem Markt anzubieten. Und so geht das immer weiter.

16.06.2025/kut.

Basis für gigantischen Deflationsschub gelegt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert