Banken reagieren auf Sprengungen ihrer Geldautomaten

Ein Bancomat der BCN in Neuenburg
Die Neuenburger Kantonalbank BCN schränkt ihr Angebot mit Bancomaten ein. (Bild: muula.ch)

Schweizer Banken sind mit ihren Bancomaten in eine Zwickmühle geraten. Brutale Raubüberfälle mit Sprengstoff gefährden vielerorts Menschen.

In der Schweiz werden ständig Geldautomaten gesprengt.

In der Nacht auf den heutigen Montag traf es die Neuenburger Kantonalbank BCN. Deren Bancomat in La Brévine NE sei diesmal betroffen gewesen, teilte das Geldhaus mit.

Schwierige Abwägung nötig

Der Sachschaden sei gross, hiess es etwas unbestimmt weiter. Die BCN werde aber vorerst zahlreiche Geldautomaten ausser Betrieb setzen, erklärte das Finanzinstitut zudem.

In der Region seien die Standorte Verrières, des Ponts-de-Martel, de Couvet et des Eplatures Est in La Chaux-de-Fonds betroffen.

Zwischen dem Kundenservice und der Gefahr, ausgeraubt zu werden, müssen die Banken abwägen. Die ehrlichen Kunden können ja sonst nicht mehr an ihr Geld kommen.

Welle schwappt über Schweiz

Nach den Sprengstoffanschlägen bei der Jurassischen Kantonalbank vor ein paar Tagen hatte das Geldhaus dort mitgeteilt, dass es zahlreiche Bancomaten und Filialen sogar ganz schliesse.

In der Nordwestschweiz waren Geldautomaten in Basel und Basel-Landschaft ebenfalls gewaltsam aufgesprengt worden. Raiffeisen, Zürcher Kantonalbank & Co. sind alle auch schon Opfer von Automatensprengungen gewesen.

Es ist eine Welle, die über die Schweiz hinwegzieht.

Menschenleben gefährdet

Dabei haben Banken in der Vergangenheit bereits zahlreiche Schutzvorkehrungen getroffen, um nicht mehr so viele Sprengungen zu haben.

Aus Neuenburg hiess es dazu, das kantonale Geldhaus habe bereits die Beträge in den Automaten stark reduziert sowie die Zeiten, in denen die Geräte betrieben werden, angepasst.

Schliesslich wurde ein Mann in der Nähe des Geldautomaten der BCN leicht verletzt, wie die Kantonspolizei bekanntgab.

Unlängst hatte auch die ZKB angegeben, einige Geldautomaten ausser Betrieb zu setzen, weil über so manchem Automaten auch Wohnungen mit Kindern seien und Menschen durch die Sprengungen gefährdet werden könnten.

Ausschau an Grenzen

Geldhäuser sind solchen Räubern aber generell nicht schutzlos ausgeliefert. Wie in La Brévine gingen der oder die Täter leer aus.

Sicherheitsexperten empfehlen ohnehin Vernebelungstechnologie oder Einfärbesysteme für das Bargeld als Schutzmassnahmen.

Zudem fahren die Diebe nicht selten mit ihren hochmotorisierten Sportwagen rasch über die Landesgrenzen, weshalb dort vermehrt Ausschau nach auffälligen Personen auch zielführend sein könnte.

27.05.2024/kut.

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