Baloise schüttelt aktivistischen Investor Cevian ab

Baloise-Logo am Hauptsitz der Versicherungsgruppe in Basel
Baloise findet eine Lösung für sein derzeit grösstes Problem. (Bild: muula.ch)

Die Baloise-Gruppe wurde von dem aktivistischen Investor Cevian unter Druck gesetzt. Nun findet der «Basler Daig» aber eine elegante Lösung.

Die Versicherungsgruppe Baloise ist seinen aktivistischen Investor aus Schweden, Cevian, los.

Die «Heuschrecke», welche die Zerschlagung des Basler Konzerns forderte und schon fast 10 Prozent an Baloise-Titeln hatte, zieht sich zurück.

Schweigen über Kaufpreis

Die Patria Genossenschaft habe den Gesellschaften mitgeteilt, dass sie am heutigen Freitag von Cevian Capital 4.282.758 Aktien der Baloise Holding AG (Baloise), entsprechend 9,351 Prozent des Kapitals und der Stimmrechte, erworben habe.

Dies erklärten sowohl der Helvetia-Konzern als auch Baloise-Gruppe gleichentags überraschend.

Der Kauf unterliege keinen Bedingungen, hiess es weiter.

Die Patria Genossenschaft werde an der am 23. Mai 2025 stattfindenden ausserordentlichen Generalversammlung der Baloise mit diesen Aktien über die geplante Fusion mit der Helvetia abstimmen können, erklärten die Unternehmen. Damit ist der Zusammenschluss quasi beschlossene Sache.

Über den Kaufpreis der Baloise-Aktien hätten die Parteien allerdings Stillschweigen vereinbart.

Rückzug aus Verwaltungsrat

Im Zusammenhang mit der Fusion mit Helvetia werde auf die Nomination eines siebten Mitglieds des Verwaltungsrates verzichtet, hiess es von den Versicherern zudem.

Damit wird der Verwaltungsrat der fusionierten Gesellschaft Helvetia Baloise Holding AG mit der Fusion insgesamt 13 anstelle von 14 Mitgliedern umfassen.

Infolge des Aktienverkaufes wird sich auch noch der Vertreter von Cevian, Robert Schuchna, nicht zur Wahl an der heutigen ordentlichen Generalversammlung der Baloise stellen.

Der aktivistische Investor aus Schweden hat aber ohnehin einen guten Deal mit seinem Baloise-Investment gemacht.

Der Aktienkurs der Baloise legte in den vergangenen Monaten über 10 Prozent zu.

Elegante Schweizer Lösung

Mit den Kauf der Baloise-Aktien von Cevian hat der «Basler Daig» wieder einen Schutz für seine Unternehmen gefunden.

Die Genossenschaft ist Grossaktionär bei Helvtia und hält 34,1 Prozent. Nun kommen noch rund 9,4 Prozent an Baloise hinzu, womit sich sich ein gewaltiger Ankeraktionär für die fusionierte Gesellschaft Helvetia Baloise ergibt. Das Tauschverhältnis liegt in etwa bei 1:1, wie muula.ch berichtete.

Die neue Situation ähnelt dem ursprünglichen Schutzschild der Baloise-Gruppe mit der Vinkulierung der eigenen Aktien, der an der Generalversammlung vor einem Jahr überraschend aufgehoben worden war.

Dehnung des Mandats?

Wie die Aktivitäten allerdings in Einklang mit den Statuten der Patria Genossenschaft zu bringen sind, ist nicht vollständig klar.

Normalerweise muss sich die Genossenschaft auf die Förderung der Helvetia Lebensversicherung konzentrieren.

Dies lässt mit dem Erwerb der Baloise-Aktien von Cevian aber nur indirekt argumentieren.

Doch ein Kläger wird sich bei der auch in Basel ansässigen Genossenschaft wohl kaum finden.

Und falls die Fusion aus irgendeinem Grund platzt, ist die Baloise zumindest die «Heuschrecke» vorerst los.

25.04.2025/kut.

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