
Die Waldfläche der Schweiz nimmt seit über 150 Jahren zu, weil sich vielerorts die Landwirtschaft zurückzieht. Doch die Staatshilfen wachsen munter weiter.
Die Wälder dehnen sich in der Schweiz entgegen anderslautender Meinungen seit über 150 Jahren stetig aus.
Rückzug der Landwirtschaft
In der vergangenen Dekade betrug die Zunahme 23.000 Hektaren oder jährlich 0,2 Prozent, gab der Bund in seinem Waldbericht 2025 bekannt.
Diese Zunahme sei aber deutlich geringer als in den Jahrzehnten zuvor, hiess es mahnend.

Im Jura, im Mittelland und in den Voralpen sei die Waldfläche konstant geblieben, während sie sich in den Alpen um jährlich 0,4 Prozent und auf der Alpensüdseite um 0,3 Prozent ausgedehnt habe.
Fast 75 Prozent der Waldflächenzunahme fanden in Lagen von über 1400 Meter über dem Meer statt, dies insbesondere auf Flächen, auf denen die landwirtschaftliche Nutzung aufgegeben wurde und in der Folge Bäume aufkommen konnten.
Gleichzeitiges Bremsen und Gasgeben
Doch der Bund unterstützt die Offenhaltung von Kulturlandschaften und die Bewirtschaftung von landwirtschaftlich wertvollen Flächen mit Direktzahlungen.
Damit schaffe er Rahmenbedingungen, um einer Ausdehnung der Waldfläche auf diesen Flächen entgegenzuwirken, hiess es vom Bundesamt für Umwelt Bafu.
Der Bund zahlt also Geld, dass sich die Wälder nicht weiter ausdehnen und bedauert dann, dass das Wachstum langsamer verläuft.
Regionale Unterschiede
Landesweit ist auch der Holzvorrat in der vergangenen Dekade konstant geblieben.
Regional waren die Entwicklungen dagegen unterschiedlich, wie die obere Grafik eindrücklich zeigt.
Auf der Alpensüdseite ist der Vorrat um 12 Prozent und in den Alpen um 7 Prozent angewachsen.
Im Mittelland und im Jura nahm der Holzvorrat dagegen um 5 Prozent beziehungsweise um 3 Prozent ab, was eine vermehrte Energienutzung als Ursache hat.
Bedroht sind Schweizer Wälder ohnehin fast nur von eingeschleppten Erregern und Pilzen, wie die Fachleute in einem weiteren Klimabericht zum Wald darlegten.

Vom Schweizer Holzvorrat, der rund 420 Millionen Kubikmeter beträgt, entfallen 68 Prozent auf Nadelbäume und 32 Prozent auf Laubbäume.
Die Nutzung erfolgt grösstenteils im Inland und die Exporte gehen rasant zurück, wie das Bundesamt für Statistik BFS am Montag bekanntgab.
Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz 4,8 Millionen Kubikmeter Holz geerntet, rund 2 Prozent weniger als im Vorjahr, wovon 2,1 Millionen für Energieholz bestimmt waren. Die Schweizer Sägewerke verarbeiteten rund 2 Millionen Kubikmeter an Rundholz.
Linke Tasche rechte Tasche
Obwohl die Holzernten über die Jahre konstant sind, steigen dagegen die Subventionen des Bundes für den Wald.
Im Jahr 2024 betrugen sie laut dem BFS bereits 174 Millionen Franken. Im Jahr 2011 waren es gerade mal 100 Millionen Franken.
Die Staatshilfen gehen also rasant bergauf.

In der Schweiz gehören rund 71 Prozent der gesamten Waldfläche öffentlich-rechtlichen Waldbesitzern, die durchschnittlich 265 Hektaren besitzen.
Die restlichen 29 Prozent gehören Privaten, die aber nur eine durchschnittliche Fläche von je 1,5 Hektaren haben.
Die Subventionittis der Schweiz zeigt also beim Wald grossmehrheitlich, dass das Geld von der linken in die rechte Tasche des Staates fliesst.
25.11.2025/kut.





