Gewinn geht bei Richemont durch die Decke

Eingang beim Luxusgüterkonzern Richemont mit Logo
Bei Richemont laufen viele Geschäfte prächtig. (Bild: PD)

Beim Luxusgüterkonzern Richemont laufen die Geschäfte rund. Sorgenfalten bereiten allenfalls die Uhrenmarken und nun auch Japan. 

Der Genfer Luxusgüterkonzern Richemont um die Marken Cartier, Van Cleef & Arpels, IWC hat im ersten Geschäftshalbjahr den Umsatz um 5 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro gesteigert.

Vervielfachung des Gewinns

Zu konstanten Wechselkursen gingen die Erlöse sogar um 10 Prozent in die Höhe, wie das berühmte Luxusgüterunternehmen am heutigen Freitag bekanntgab.

Doch noch viel mehr als die Umsatzentwicklung kann sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Gewinn von Richemont sehen lassen.

Der Konzerngewinn vervielfachte sich im ersten Semester auf 1,8 Milliarden Euro nach 457 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Unter dem Strich wirkte sich der Verkauf der Online-Aktivitäten deutlich positiv aus, der im Vorjahreszeitraum für Milliardenbelastungen gesorgt hatte.

Doch selbst bei den fortgeführten Aktivitäten frohlockte Richemont mit einer Gewinnsteigerung um immerhin 4 Prozent.

Marge konstant bei 32 Prozent

Das Schmuckgeschäft legte beim Umsatz im ersten Halbjahr um 9 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro zu. Zu konstanten Wechselkursen habe das Plus sogar bei 14 Prozent gelegen, hob Richemont hervor.

Die operative Gewinnmarge sank zwar aufgrund höherer Rohmaterialpreise, der Wechselkursbewegungen sowie wegen der US-Strafzölle um wenige 10 Basispunkte auf immer noch stattliche 32,8 Prozent, wie aus einer Präsentation für Investoren hervorgeht.

Sorgenkind ohne Gewinn

Viel schwieriger ist dagegen die Situation im Uhrengeschäft um IWC, Jaeger-LeCoultre, Panerei, Piaget, Vacheron Constantin oder A. Lange & Söhne. Der Umsatz in diesem Segment ging um 6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück.

Doch die Betriebsgewinnmarge implodierte um 650 Basispunkte auf bloss noch 3,2 Prozent.

Die 50 Millionen Euro an operativem Ergebnis im ersten Halbjahr wirken wie ein Trostpreis. Das Trauerspiel setzt sich quasi von Quartal zu Quartal ständig fort.

Kaufzurückhaltung in Asien

Besonders auffällig sind die Umsatzrückgänge von 16 Prozent in Asien, wo der Luxusgüterkonzern mit Zeitmessern rund 40 Prozent seiner Erlöse erzielt.

In Japan ging der Umsatz im ersten Halbjahr sogar um 18 Prozent zurück.

Die Kaufzurückhaltung der Japaner zeigt sich mittlerweile sogar im Schmuckbereich, wo ein Umsatzminus von 3 Prozent resultierte.

Neue Geschäfte und Produkte

Generell boomt allerdings das Geschäft von Richemont.

Sowohl im Schmuckbereich als auch bei Uhren eröffnete Richemont von Dubai, Taiwan, Seoul, Melbourne bis Frankfurt zahlreiche neue Verkaufsstellen.

Gleichzeitig lancierte das von Johan Rupert präsidierte Unternehmen auch neue Kollektionen um Cartier, Van Cleef & Arpels bis hin zu A. Lange & Söhne, IWC und Jeager-LeCoultre.

An der Börse kamen die Informationen sehr gut an. Gleich zu Handelsbeginn legte der Aktienkurs der Richemont-Papiere um rund 8 Prozent zu.

14.11.2025/kut./Meldung am Ende mit Börsenreaktion ergänzt

Gewinn geht bei Richemont durch die Decke

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