Ypsomed aktiviert den Gewinn-Turbo

Ypsomed-Hauptsitz in Burgdorf
Ypsomed steigert die Profitabilität markant. (Bild: PD)

Der Medizinaltechnik-Konzern Ypsomed hat den Semestergewinn vervielfacht. Hintergrund ist aber vielmehr eine Familienangelegenheit der Michels.

Der Burgdorfer Hersteller von Selbstinjektionssystemen hat im abgeschlossenen Geschäftshalbjahr nicht nur vom Boom bei Abnehmspritzen profitiert.

Gigantische Margensteigerung

Der strategische Entscheid, zu einem reinen Anbieter von Selbstinjektionssystemen zu werden und den Geschäftsbereich Diabetes Care zu verkaufen, katapultierte die Profitabilität in ungeahnte Sphären. 

So legte der Umsatz im ersten Semester 2025/26 zwar um rund 12 Prozent auf 363 Millionen Franken zu, wie der von Euro-Turbo Simon Michel geführte Medizinaltechnik-Konzern am heutigen Mittwoch bekanntgab.

Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebit erhöhte sich aber um 375 Prozent auf 152 Millionen Franken. Die operative Marge ging um fast 30 Prozentpunkte auf 41,8 Prozent in die Höhe.

Gewinnbringende Transaktion

Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 139 Millionen Franken nach 32,6 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Die Gewinnmarge legte von 10 auf 38 Prozent zu.

Doch dabei wirkte sich der Verkauf des Bereiches Insulinpumpen per 31. Juli 2025 an die TecMed AG in Burgdorf stark aus, die in der Kontrolle des Mehrheitsaktionärs von Ypsomed Willy Michel steht.

Die Transaktion spülte 307 Millionen Franken in die Firmenkasse und generierte einen Betriebsgewinn von rund 75 Millionen Franken.

US-Strafzölle prallen ab

Nach dem strategischen Verkauf des Diabetes-Geschäfts – der einen Neuanfang in der 40-jährigen Unternehmensgeschichte darstelle – konzentriert sich Ypsomed auf die Selbstinjektionssysteme um Wegovy, Ozempic & Co.

Damit will das Burgdorfer Unternehmen im Gesamtjahr rund 20 Prozent beim Umsatz wachsen. Der operative Gewinn im fortgeführten Geschäft solle zwischen 190 und 210 Millionen Franken betragen, hiess es zum Ausblick.

Die US-Strafzölle wirkten dabei nur auf 5 bis 6 Prozent des Umsatzes, erklärte die von FDP-Nationalrat Michel geführte Firma.

Die Produkte würden durch die Kunden bei Ypsomed in der Schweiz oder in Deutschland abgeholt und auch von der Kundschaft in den USA eingeführt sowie verzollt.

12.11.2025/kut.

Ypsomed aktiviert den Gewinn-Turbo

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