
Der Baustoffkonzern Holcim spaltete sein Nordamerika-Geschäft mit Amrize unlängst ab. Nun tätigt das Stammhaus in Europa eine Milliardenübernahme.
Beim Zementkonzern Holcim geht es Schlag auf Schlag.
Das auf Baustoffe ausgerichtete Unternehmen spaltete sich vor wenigen Monaten in zwei Teile und nun wird eine Seite in Europa weiter gestärkt.
Kaufpreis bei 1,85 Milliarden
Während die Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts Amrize floppt, setzt das Stammhaus Holcim zum Höhenflug an.
Holcim habe eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme von Xella unterzeichnet, teilte der Zementkonzern am heutigen Montag überraschend mit.
Der Kaufpreis für Xella, einem europäischen Anbieter nachhaltiger Wandlösungen, liege bei 1,85 Milliarden Euro, hiess es weiter.
Der erwartete Umsatz für das laufende Geschäftsjahr betrage rund 1 Milliarde Euro.
Standbeine in 21 Märkten
Xella mit Hauptsitz im deutschen Duisburg setzt auf nachhaltige Premium-Marken wie Ytong, Silka, Hebel und Multipor.
Der Anbieter ist mit seinen eigenen Plattformen blue.sprint und Building Companion ein Pionier für digital unterstützte Bauprozesse.
Das Unternehmen beschäftigt mehr als 4000 Mitarbeiter und ist in 21 Märkten Europas präsent. Ein Forschungszentrum gibt es in Berlin, wie es in einer Präsentation weiter hiess.
Durch die Ergänzung des Angebots im attraktiven Markt für Wandlösungen mit einem Volumen von mehr als 12 Milliarden Euro werde der Xella-Deal neue Möglichkeiten für Cross-Selling- und Systemverkäufe eröffnen, erklärte der Konzern freudig.
Closing in 2026
Holcim-CEO Miljan Gutovic rechnet mit Synergien von rund 60 Millionen Euro im dritten Jahr der Übernahme, die im Einklang mit der Strategie stünde.
Der Deal erfolgt vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen und werde voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2026 geschlossen.
Dann wird das Stammhaus Holcim auf einen Schlag wieder um einen Milliardenumsatz grösser.
Die Holcim-Titel legten an der Börse gleich zum Handelsbeginn um rund 2 Prozent zu.
Die Amrize-Papiere dümpeln dagegen bei 38 Franken je Aktie herum – doch Ausgabekurs war 46 Franken je Titel.
20.10.2025/kut./Börsenreaktion ergänzt