
Schweizer Immobilienpreise kennen quasi nur die Richtung nach oben. Doch regional sind die Unterschiede markant und Zürich sieht sogar harmlos aus.
Die niedrigen Leitzinsen der Schweizerischen Nationalbank SNB heizen einen Immobilienboom an.
Dies lässt sich besonders eindrücklich am selbstgenutzten Wohneigentum sehen.
Preisschub innert Jahresfrist
Im dritten Quartal musste für Schweizer Einfamilienhäuser 1,8 Prozent mehr bezahlt werden als im Vorquartal, teilte die Bankengruppe Raiffeisen am heutigen Dienstag mit.
Stockwerkeigentum sei mit einem Plus von 0,1 Prozent ebenfalls teurer geworden, hiess es weiter.
Verglichen mit dem dritten Quartal 2024 kosteten Einfamilienhäuser demnach 5,4 Prozent und Stockwerkeigentum 4,0 Prozent mehr.
Handänderungen betrachtet
Die bis auf absehbare Zeit tiefen Zinsen sorgten dafür, dass in den eigenen vier Wänden viel geringere Wohnkosten anfallen als in einer Mietwohnung, erklärte Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, zu den Entwicklungen.
Damit bleibe die Nachfrage nach Wohneigentum hoch.

Die Regionen unterscheiden sich aber stark, wie aus dem vierteljährlichen Raiffeisen-Transaktionspreisindex hervorgeht, der auf Handänderungsdaten von Raiffeisen und des Swiss Real Estate Datapools (SRED) basiert.
Schweizweiter Boom bei Häusern
So verzeichneten Einfamilienhäuser im Vorjahresvergleich in der Region Bern mit einem Plus von 7,5 Prozent, der Südschweiz mit +7,4 Prozent und die Ostschweiz mit +7,0 Prozent die stärksten Preisanstiege.
In der Westschweiz seien mit einem Plus von 3,9 Prozent und der Nordwestschweiz mit +1,8 Prozent die Hauspreise hingegen deutlich weniger stark gestiegen, hiess es weiter.
Nordwestschweiz im Hintertreffen
Beim Stockwerkeigentum lagen die Preise im Jahresvergleich in der Innerschweiz mit +5,3 Prozent sowie in der Ostschweiz mit +4,1 Prozent auf den vordersten Plätzen.
In der Nordwestschweiz sanken die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent dagegen sogar etwas.

Blickt man auf die 5-Jahres-Entwicklung, so fällt die Innerschweiz auf.
Einfamilienhäuser wurden dort um 8,6 Prozent pro Jahr teurer und Stockwerkseigentum um 5,8 Prozent pro Jahr. Die Grossregion Zürich legte bei Einfamilienhäusern «bloss» um 5,1 Prozent je Jahr und Bern um 4,4 Prozent pro Jahr zu.
Der Schweiz-Durchschnitt lag bei einem Plus von jährlich 6,2 Prozent.
Günstiges Bern
Bei Stockwerkeigentum stiegen die Preise in der Gesamtschweiz um 5,2 Prozent pro Jahr.
Zürich kam auf ein Plus von 5,1 Prozent und die Grossregion Bern verzeichnete «nur» eine Teuerung von 3,6 Prozent je Jahr.
07.10.2025/kut.