
Die Schweizerische Post nimmt im Aargau ihr grösstes Logistikzentrum in Betrieb. Davon profitierten der Handel und sogar das Gesundheitswesen.
Eine moderne Gesellschaft kommt nicht an einer gut funktionierenden Logistik-Infrastruktur vorbei.
Dies wurde am heutigen Montag deutlich, als die Schweizerische Post in Villmergen AG ihr grösstes Lagerlogistikzentrum einweihte.
Verzollung erledigen
Dabei bewältigt die Post nicht immer nur steigende Paketmengen für die Privatkunden, sondern wird Partnerin für Unternehmen und Institutionen, die durch den immer schneller werdenden Handel reibungslose Logistiklösungen suchten.
So ermöglichten drei moderne Lagersysteme die Verarbeitung unterschiedlichster Produktformate, erklärte die Post.
Sie lagert sogar Produkte für Geschäftskunden, stellt Bestellungen zusammen, wickelt den Versand ab oder erledigt die Verzollung.
Wertschöpfung für Firmen
Um die steigende Nachfrage in der Güter- und Gesundheitslogistik zu bewältigen, investierte die Post am bestehenden Standort in Villmergen nunmehr 137 Millionen Franken in ein neues Lagerlogistikzentrum, wo gleichzeitig 100 neue Arbeitsplätze entstanden.
Auf einer Fläche von rund acht Fussballfeldern lagert, verarbeitet und versendet die Post künftig Waren für Geschäftskunden aus dem Handel und sogar aus dem Gesundheitswesen.
Denn immer mehr Gesundheitseinrichtungen, wie Spitäler und Kliniken, vertrauen der Post ihre Logistik an, um Prozesse zu bündeln und Kosten zu senken.

Konkret verfügt der Standort über ein automatisches Palettenhochregallager mit 24.000 Plätzen, 20.000 Tablarplätze für mittelgrosse Produkte sowie zwei robotergestützte Autostore-Systeme mit 125.000 Behälterplätzen für Kleinartikel.
Ergänzt werde die automatisierte Infrastruktur durch 12.000 konventionelle Palettenplätze und 7000 spezialisierte Plätze für die sichere Lagerung von Gefahrstoffen, hiess es in einem Communiqué.
Swissmedic gab grünes Licht
Die Post lagert in Villmergen medizinische Produkte wie zum Beispiel Arzneimittel, chirurgische Instrumente oder Knieprothesen unter streng kontrollierten Bedingungen.
Temperatur, Hygiene und Sicherheit würden jederzeit überwacht, damit die Produkte zuverlässig und einwandfrei bei Gesundheitseinrichtungen in der ganzen Schweiz ankämen, erklärte der Staatsbetrieb die Funktionsweise.
Selbst die Heilmittelbehörde Swissmedic habe sich von der Qualität überzeugt.
Lieferung bis vor Operationssaal
Eine wichtige Rolle im Bestellprozess spielt das Autostore-System: Sobald eine Bestellung eingeht, navigieren Roboter durch die 900 und 2700 Quadratmeter grossen Anlagen, um die gewünschten Kleinartikel automatisch den Mitarbeitern zur weiteren Verarbeitung zu übergeben, hiess es vom Logistikanbieter.
Nach der professionellen Verpackung würden die Produkte über das dichte Transportnetz der Post zugestellt.
Bei Bedarf erfolgt dies sogar über Nacht bis direkt vor den Operationssaal oder auf die Krankenstationen von Basel, Zürich, Bern, Genf, Lausanne & Co.
Auch für die Pharmabranche ist das enorm hilfreich.
Umweltstandards erweitert
Die Post placierte das neue Logistikzentrum bewusst an diesem verkehrsgünstigen Ort, um die Transport-, Lagerungs- und Verzollungsleistungen an nationale und internationale Warenströme anzuschliessen.
Dabei spielten Nachhaltigkeitsaspekte genauso eine Rolle wie künftige Skalierbarkeit; schliesslich nimmt der Warenaustausch ständig zu.
Die erweiterte Photovoltaikanlage produziert jährlich über 1300 MWh Strom und deckt 80 Prozent des Stromverbrauchs durch Eigenproduktion ab.
Dies entspreche dem Jahresverbrauch von 300 Haushalten, erklärte die Post zum neuen Logistikzentrum stolz.
06.10.2025/kut.