
Die Zahl der weltweiten Industrieroboter verdoppelte sich in der vergangenen Dekade. Doch in der Schweiz sanken die Installationen zuletzt markant.
Die herstellende Industrie hat im Jahr 2024 in den Fabriken weltweit 542.000 neue Industrie-Roboter installiert.
Dies seien mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren, wie aus der World Robotics-Statistik der Internationalen Federation of Robotics hervorgeht.
China dominiert
Diese Zahl von 2024 übertraf die Marke von 500.000 Einheiten bereits das vierte Jahr in Folge, hiess es weiter.
Den grössten Anteil verzeichnete dabei erneut Asien, denn rund 74 Prozent aller neuen Roboter wurden dort in Betrieb genommen. Europa kam lediglich auf 16 Prozent und Amerika auf 9 Prozent.

Der weltweite operative Bestand an Industrierobotern erhöhte sich 2024 gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent auf 4.664.000 Einheiten, wie aus dem Roboter-Jahrbuch 2025 weiter hervorgeht.
China war im Jahr 2024 mit einem globalen Anteil von 54 Prozent aller Einheiten der grösste Robotermarkt weltweit.
Mit 295.000 Stück nahm die chinesische Industrie die höchste jemals in einem Jahr installierte Zahl an Robotern in Betrieb.
Japan kam als zweitgrösster Markt für Industrieroboter nur auf 44.500 installierte Einheiten im Jahr 2024.
Bestand bei weniger als 20.000
In der Schweiz wurden im Jahr 2024 demnach 1479 Roboter installiert, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 34 Prozent entsprach.
Der Bestand erhöhte sich damit um 6 Prozent auf 16,145 Einheiten.
Laut dem Roboter-Weltverband lag das Wachstum zwischen 2019 und 2024 damit bei 11 Prozent pro Jahr, und schaut man ab 2015, so habe eine Verdopplung stattgefunden.
Deutschland zieht nach unten
Den deutlichen Rückgang im vergangenen Jahr erklärt die Interessenvertretung beispielsweise damit, dass die jährlichen Roboterzahlen von Investitionszyklen abhängig seien.
Die Jahre 2021, 2022 und 2023 waren drei Rekordjahre in Folge. Da dürfe es durchaus mal eine Schwächephase geben.
Doch noch ein Punkt kommt hinzu, denn die Schweizer Wirtschaft ist exportorientiert.
Deutschland hat einen Anteil von rund 15 Prozent, und weil die deutsche Wirtschaft zusätzlich zur unsicheren Weltlage schwächelt, wirke sich das auch auf die Investitionen in der Schweiz aus.
Die Entwicklung von Robotern ist also durchaus ein guter Indikator für die Ökonomie.
Rückgänge in westlicher Welt
Mit den Einbrüchen steht die Schweiz aber nicht alleine da. In Grossbritannien brach die Zahl der neuen Roboter im Jahr 2024 um 35 Prozent auf nur 2500 Einheiten ein.
In Kanada ging diese Kennzahl um rund 12 Prozent auf 3800 zurück.
Und selbst in den USA sanken die Installationen von Industrierobotern um 9 Prozent auf 34.200 Einheiten.
Von einer Re-Industrialisierung in den USA ist da also keine Spur. Doch genau daran arbeitet seit Jahresanfang US-Präsident Donald Trump.
Auf die neuen Installationszahlen von Service- und Industrierobotern darf die Welt also gespannt sein.
26.09.2025/kut.