Rettung des Spitals Wetzikon nimmt Formen an

Spital Wetzikon
Das Spital Wetzikon trägt sich operativ selbst. (Bild: PD)

Das strauchelnde Spital Wetzikon hat wichtige Schritte zum Überleben in die Wege geleitet. Nun gilt es, dem 30. November entgegenzufiebern.

Eine gesetzlich vorgeschriebene Gläubigerversammlung ist beim strauchelnden Spital Wetzikon nützlich über die Bühne gegangen.

Formale Prozedur

Zwar flogen im Stadthofsaal Uster ZH mit rund 500 Teilnehmern schon die Fetzen, wie Beobachter berichteten.

Doch letztlich konnte mit allen Interessengruppen eine Marschrichtung aufgegleist werden, um der Sanierung des Spitals entgegenzublicken.

An der Gläubigerversammlung informierten die Sachwalter zunächst über den Stand des Verfahrens und die Gründe für die Verlängerung der Nachlassstundung.

Klar wurde dabei, dass sich der Spitalbetrieb trotz der schwierigen Situation quasi weiterhin trägt und nur für die Altschulden um den Neubau eine Lösung gefunden werden muss.

Positives Betriebsergebnis

Im Jahr 2025 gab es schon über 6000 stationäre Aufenthalte und der Ertrag mit ambulanten Patienten lag mit rund 30 Millionen Franken auf Budget.

Etwas mehr Personalaufwand wurde mit geringeren Sachkosten überkompensiert.

Die operative Gewinnmarge auf Stufe Ebitda lag bei 4,3 Prozent – konstant auf Vorjahresniveau.

Ohne Abschreibungen & Co. sieht es also nicht schlecht aus.

Ablehnung von Änderungen

Alle drei Interessengruppen, also dem Spital selbst, den zwölf Aktionärsgemeinden und den Gläubigern, sollen jeweils einen Beitrag zur Sanierung leisten.

Die Gläubiger lehnten den Antrag von Clearway Capital Partners ab, einen neuen Sachwalter zu bestimmen.

Die bisherigen Sachwalter Brigitte Umbach-Spahn und Stephan Kesselbach blieben im Amt und freuten sich auf die Zusammenarbeit mit einem neu gewählten Gläubigerausschuss, hiess es in einem Communiqué in der Nacht auf den heutigen Dienstag.

Das zeugt von stabileren Strukturen als auch schon, denn in der Angelegenheit gab es ja bereits einige überraschende Wendungen, wie muula.ch berichtete.

Schlagkräftigere Struktur

Der Gläubigerausschuss werde sich mit der Sachwalterschaft zu regelmässigen Sitzungen zusammenfinden.

Sie besteht aus Maurice Faesch (Finanzgläubiger), Markus Eberle (Anleihegläubiger), Marc Meili (Anleihegläubiger), Markus Karzig (Hausarzt/Zuweiser) und Alexandra Kochanowski (Mitarbeitende).

Mit dieser kleineren Gruppe können rascher Kompromisse diskutiert und vorentschieden werden.

Nächste Abstimmung entscheidend

Die an der Gläubigerversammlung vorgestellten Nachschärfungselemente würden unter Hochdruck weiterentwickelt, berechnet sowie geprüft.

Doch der nächste Meilenstein auf dem Sanierungsweg werde die Urnenabstimmung vom 30. November sein.

Neun Aktionärsgemeinden – Bäretswil, Bauma, Bubikon, Dürnten, Gossau, Hinwil, Rüti, Wald und Wetzikon – stimmen dann darüber ab, ob sie gemeinsam mit Fischenthal, Grüningen und Seegräben die 50 Millionen Franken in die Zukunft des Spitals Wetzikon und in die eigene Gesundheitsversorgung im Zürcher Oberland investieren wollen.

09.09.2025/kut.

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