
Die Schweizer Im- und Exporte sind im Juli ins Minus gerutscht. Doch es gibt auch einen überraschenden Lichtblick.
Der Schweizerische Aussenhandel hat sich im Juli rückläufig entwickelt.
Sowohl die Exporte als auch die Importe gingen gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 2,7 beziehungsweise 4,2 Prozent zurück, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG am heutigen Donnerstag mitteilte.
Konstanter Handelsüberschuss
Erneut habe Chemie-Pharma die Aussenhandelsentwicklung massgeblich geprägt, hiess es weiter. Auf 12-Monatsfrist stagnieren die Exporte und die Importe verringerten sich auf den niedrigsten Wert seit November 2024.
Der Handelsbilanzüberschuss belief sich auf 4,3 Milliarden Franken nach 4,2 Milliarden Franken im Juni.
Zeitmesser wieder gefragt
Ein Lichtblick waren die Exporte von Uhren im Juli, die um +8,4 Prozent beziehungsweise um 177 Millionen Franken auf 2,3 Milliarden Franken gegenüber dem Vormonat zunahmen.
Im Jahresvergleich hätten die Ausfuhren von Zeitmessern um Rolex, Patek Philippe, Swatch, Audemars Piguet & Co. um rund 6,9 Prozent auf 2,40 Milliarden Franken zugeleget, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH gleichentags freudig verlauten liess.
Chemie und Pharma nach Russland
Während die Schweizer Ausfuhren nach Europa laut der Zollverwaltung um 4,5 Prozent und Asien um 1,3 Prozent rückläufig waren, stagnierten jene nach Nordamerika mit +0,2 Prozent.
Die Exporte in die USA legten aber um 1,1 Prozent zu. Dabei seien rund 45 Prozent mehr Uhren exportiert worden also noch vor einem Jahr, hiess es vom Verband.
Dies erfolgte sicher, um allfälligen US-Strafzöllen zuvor zu kommen. Mit höheren Warenlagern in den USA dürfte die Branche weniger belastet werden als befürchtet.
Die Exporte nach Russland betrugen 172 Millionen Franken, wovon 137 Millionen Franken die Sparte Chemie-Pharma betrafen, wie das BAZG eigens erwähnt.
Südkorea holt auf
Die Schweizer Importe aus Europa sanken um 5,8 Prozent, und aus den USA nahmen sie um 7,9 Prozent ab.
Die Einfuhren aus Asien stiegen hingegen um 5,2 Prozent. Das Plus bei Asien rühre von den kräftigen Mehrimporten aus Südkorea, erklärte das BAZG zu den Entwicklungen.
In den beiden Vormonaten seien allerdings hohe Rückgänge zu verzeichnen gewesen, relativierte die Zollbehörde.
21.08.2025/kut.