
Der Swisscom-Konzern hat erneut einen gigantischen Gewinneinbruch verzeichnet. Die Milliardenübernahme von Vodafone Italia belastet immer mehr.
Die staatliche Telefongesellschaft Swisscom hat im ersten Semester 2025 über ein Viertel weniger verdient.
Der Konzerngewinn sank um 25,2 Prozent auf 625 Millionen Franken, wie der Staatsbetrieb am heutigen Donnerstag bekanntgab.
Zukauf um jeden Preis
Der Grund für den Gewinneinbruch ist die Übernahme von Vodafone Italia für rund 8 Milliarden Euro.
Swisscom wollte den Zukauf unbedingt tätigen, um diese Geschäfte mit dem Milliardengrab Fastweb zu verbinden und Mehrwert schaffen zu können.
In der Schweiz gab es viele warnende Stimmen, die der Staatsbetrieb aber ignorierte.
Immer weniger Profitabilität
Doch gut ist das Unterfangen nicht unterwegs, auch wenn sich Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann vor der Öffentlichkeit alle Mühe gab, die Fusion mit vielen Adjustierungen als erfolgreich darzustellen.
Das positiv klingende Communiqué, welches ein Swisscom-Mediensprecher wie einen Zeitungsartikel selbst geschrieben hat, erscheint ebenfalls als Ablenkung.
Doch Swisscom hatte schon im ersten Quartal durch Vodafone Italia einen Gewinneinbruch von 20 Prozent bekanntgeben müssen, wie muula.ch berichtete.
Im Geschäftsjahr 2024 betrug der Gewinnrückgang bereits 10 Prozent. Die Dynamik geht also in die andere Richtung.
Überall sinkende Erlöse
Der Konzernumsatz gab im ersten Halbjahr auch um rund 2,3 Prozent auf 7,4 Milliarden Franken nach.
Die Erlöse in der Schweiz sanken dabei um 1,9 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Franken. In Italien ging es um 2,3 Prozent auf 3,4 Milliarden Franken nach unten.
Euro als Risiko
Wie geht es nun weiter?
Grosse Aufwendungen für die schuldenfinanzierte Milliardenübernahme kommen erst noch im zweiten Quartal 2025.
Auch der Finanzaufwand steigt derzeit massiv. Würde der Euro einbrechen, gäbe es wohl auch ein Blutbad in der Frankenrechnung.
Synergien sollen aber den Integrationskosten entgegenwirken.
Bilanziertes kaum greifbar
Bleibt zu hoffen, dass die viele italienische Luft, welche Swisscom für 8 Milliarden Euro mit Vodafone Italia gekauft hat, noch ein wenig das Volumen hält.
Vom Kaufpreis sind laut dem Halbjahresbericht rund 4,7 Milliarden Euro immaterielle Vermögensgegenstände und der Goodwill kommt auf 1,3 Milliarden Euro. Das gibt zusammen 6 Milliarden Euro an Nicht-Greifbarem. Die Werte für den Goodwill seien noch nicht einmal endgültig, hiess es von dem Staatskonzern.
An der Börse kamen die Entwicklungen negativ an. Die Swisscom-Titel gaben um rund 1 Prozent ab.
07.08.2025/kut.