
Die Grossbank UBS tritt im ersten Semester zwar bei den Einnahmen auf der Stelle. Doch beim Aufwand fielen diesmal zwei grosse Posten weg.
Die Grossbank UBS stagnierte im ersten Halbjahr 2025 bei den Erträgen und erreichte wie in der Vorjahresperiode ziemlich genau 24,7 Milliarden Dollar.
Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn jedoch um rund 40 Prozent beziehungsweise um 1,17 Milliarden Dollar, wie die UBS am heutigen Donnerstag mitteilte.
Geringerer Aufwand
Hauptsächlich zwei Effekte haben zu dieser Verbesserung der Profitabilität geführt.
Einerseits sanken die Verwaltungskosten um rund 400 Millionen Dollar.

Andererseits beflügelte eine Steuererstattung von rund 500 Millionen Dollar den Anstieg des Gewinns im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum.
Steuerlast sinkt
Die UBS erläutert die Gewinnverbesserung im zweiten Quartal mit einer Auflösung von Rückstellungen und Eventualverpflichtungen in Höhe von netto 427 Millionen Dollar in Verbindung mit der Beilegung eines Crossborder-Altfalls der Credit Suisse (CS), welche die geringeren Verwaltungskosten spiegeln.
Ursprünglich hatte die Grossbank also mehr Geld dafür beiseitegelegt.
Zudem beflügelte die höhere Profitabilität ein latenter Steuerertrag in Höhe von netto 577 Millionen Dollar, wie es im Communiqué weiter hiess.
Der effektive Steuersatz sank von 23,6 Prozent im ersten Halbjahr 2024 auf nunmehr 5,1 Prozent.

Die Segmentberichterstattung zeigt die Verschiebungen eindrücklich.
So steigerten zwar einzelne Sparten ihre Erträge, allerdings fielen Einnahmen beim CS-Abwicklungsgeschäft weg.
Zudem belasteten 1 Milliarde Dollar weniger im Non-Core-Bereich. An der Börse kamen die Informationen gut an – die UBS-Titel gewannen gleich zu Handelsbeginn rund 2 Prozent.
Diskussion um Eigenmittel
Die UBS zeigt in einer Präsentation noch die eigene Kapitalposition im Vergleich zu anderen Grossbanken, wenn das vom Bundesrat vorgeschlagene Eigenkapitalregime umgesetzt würde.
Dabei zeigt sich, dass das Geldhaus nur im Rahmen aller anderen systemrelevanten Kreditinstitute der Welt wäre.

Gleichzeitig plädierte die letzte Schweizer Grossbank für Anpassungen, die sie im Marktvergleich viel besser positionieren würden. Dies zeigt das Geldhaus mit einer extrem hohen Eigenmittelquote.
Bei diesem Thema ist also das letzte Wort mit der Politik noch nicht gesprochen.
Erfolg ist immer relativ
Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich im ersten Semester jedenfalls um 2,2 Prozentpunkte auf 81,4 Prozent, was durchaus einen Erfolg darstellt.
Die UBS lobt sich in einer englischsprachigen Präsentation in diesem Zusammenhang, dass bereits rund ein Drittel des Schweizer Geschäfts erfolgreich auf die UBS-Systeme transferiert worden sei. Im deutschen Communiqué bringt die Grossbank das Wort «erfolgreich» nicht.
Denn wer von dem Transfer betroffen ist, weiss, dass dabei von einem Erfolg wohl kaum die Rede sein kann.
Doch darüber berichtet muula.ch ein anderes Mal.
30.07.2025/kut./Meldung mit Börsenreaktion ergänzt