Schweizer Bautätigkeit gerät ins Stocken

Eine Baustelle mit Kranen
In der Schweiz wird an zahlreichen Orten über der Erde gebaut. (Symbolbild: pixabay)

Die Bauinvestitionen durchlaufen in der Schweiz ein Wechselbad der Gefühle. Doch grosse Herausforderungen lassen sich an zwei Entwicklungen ablesen.

Die Entwicklungen im Schweizer Baugewerbe zeigen ein gemischtes Bild.

Die gesamten Bauausgaben, die sich aus Bauinvestitionen und den öffentlichen Unterhaltsausgaben zusammensetzen, nahmen im Jahr 2024 nominal um 0,6 Prozent ab.

Der Staat baut

Real, also unter Berücksichtigung der Teuerung, ging es sogar um -1,4 Prozent nach unten, wie die neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik BFS am heutigen Donnerstag verdeutlichen.

Die Bauinvestitionen wiesen im Jahresvergleich eine Abnahme von 0,7 Prozent aus.

Die Ausgaben öffentlicher Unterhaltsarbeiten stiegen dagegen um 0,4 Prozent.

Private buddeln in der Erde

Die Investitionen in Hochbauprojekte nahmen im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent ab und jene in den Tiefbau legten um 1,3 Prozent zu.

Die privaten Auftraggeber gaben laut den Statistikern binnen Jahresfrist mit 2,5 Prozent weniger für den Hochbau aus. Allerdings stieg mit 7,2 Prozent der Wert für den Tiefbau.

Entwicklung der Schweizer Bauausgaben laut BFS

Öffentliche Auftraggeber – also Bund, Kantone und Gemeinden – erhöhten 2024 die Investitionssummen in den Tiefbau um 0,1 Prozent und in den Hochbau um 6 Prozent. 

Daran lässt sich ablesen, dass die Privaten vermehrt in den Tiefbau gehen – sicher lohnt es sich stärker. Über der Erde investiert dagegen die öffentliche Hand mehr.

Schweiz wird umgebaut

Doch noch etwas fällt an der Statistik auf: Im Jahr 2024 wurde in der Schweiz mit 2,7 Prozent weniger in Neubauten investiert als vor Jahresfrist.

Dabei seien es die privaten Auftraggeber gewesen, die mit 3,9 Prozent markant weniger für Neubauprojekte ausgaben, hiess es vom BFS weiter.

Entwicklung der Neubautätigkeit in der Schweiz laut BFS

Demgegenüber nahmen die Investitionen in Umbauten um 2,3 Prozent zu.

Nebst der privaten Umbautätigkeit mit +1,3 Prozent habe auch die öffentliche Hand im Jahresvergleich mit +1,6 Prozent mehr in Neubauten und mit +3,7 Prozent mehr in Umbauten investiert.

Günstigere Finanzierungen in Sicht

Der Rückgang an Wohnbauten ist dabei keine einmalige Sache, wie die Grafik eindrücklich verdeutlicht. Das Drama bei Einfamilienhäusern ist sogar gigantisch.

Während der Zuzug von immer mehr Menschen in die Schweiz stattfindet, gibt es immer weniger Gebäude mit Wohnnutzung, was die Situation ständig verschärft.

Mit dem sinkenden Zinsniveau wird die Finanzierung von Immobilien allerdings derzeit günstiger, weshalb es bald einen neuen Bauboom in der Schweiz geben dürfte.

17.07.2025/kut.

Schweizer Bautätigkeit gerät ins Stocken

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