Swatch Group schockt mit schlechten Geschäftszahlen

Uhrenproduktion der Swatch Group
Die Uhren der Swatch Group werden vielerorts zu Ladenhütern. (Bild: PD)

Der Uhrenkonzern Swatch hat erneut einen gigantischen Gewinneinbruch erlitten. Die Hayeks liegen praktisch bei allen Vorhersagen daneben.

«Swatch Group erwartet für 2025 substantielle Verbesserungen im Umsatz, dem operativen Resultat und dem Cashflow.»

Dies hatte der Bieler Uhrenkonzern für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt.

Weiterer Gewinnrückgang

Das Jahr 2025 verspreche eine positive Dynamik weltweit, hatten die Hayeks nach einem gigantischen Gewinneinbruch für 2024 freudig verkündet.

Doch die Situation hat sich weiter deutlich verschlechtert.

Der Nettoumsatz sank im ersten Semester 2025 um 11,2 Prozent auf noch knapp über 3 Milliarden Franken, wie die Swatch Group am heutigen Donnerstag überraschend mitteilte.

Der Konzerngewinn brach sogar um rund 90 Prozent auf nur noch 17 Millionen Franken ein.

Die Uhrenkrise verschärft sich also.

Asien im Rückwärtsgang

Als Hauptgrund für die dramatischen Entwicklungen gibt die Swatch Group den schwachen Konsum in China inklusive Hong Kong und Macau sowie den von chinesischen Touristen stark abhängigen südostasiatischen Märkten auf die Verkäufe und Resultate an.

Das Wholesale-Geschäft im Grossraum China habe sich um über 30 Prozent reduziert, hiess es.

Der Anteil dieser Region am Gesamtumsatz des Konzerns sei in den vergangenen 18 Monaten von 33 auf 24 Prozent gesunken, erklärte das von Nick Hayek geführte Unternehmen weiter.

Verweigerung von Kostenmassnahmen

Zudem hielt der Uhrenkonzern seine Marketingaufwendungen konstant, um die Attraktivität der Marken um Swatch, Longines, Omega, Tissot & Co. weiter zu steigern. Doch dies belastet eben die Gewinnsituation.

Der Konzern verzichtete bewusst darauf, sein qualifiziertes Personal zu entlassen, nur um die finanziellen Auswirkungen zu reduzieren, wie es im Communiqué hiess.

Ebenfalls hätten die Produktionsgesellschaften keine Kurzarbeit eingeführt. Doch auch dies haut eben negativ beim Ergebnis rein.

Implosion der Gewinnmargen

Der Betriebsgewinn brach im ersten Halbjahr um fast 70 Prozent auf 68 Millionen Franken ein. Im Jahr 2023 lag der Halbjahreswert noch bei 686 Millionen Franken.

Die operative Marge ging diesmal um 3,7 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent zurück. Die Swatch Group hatte 2024 eine Betriebsgewinnmarge von 4,5 Prozent und 2023 von 15,1 Prozent erwirtschaftet.

Der operative Cashflow lag per Ende Jahr bei 333 Millionen Franken. Der Wert halbierte sich zum Halbjahr fast und kam auf 180 Millionen Franken.

Im Jahr 2023 hatte der operative Cashflow noch bei 615 Millionen Franken gelegen.

Indien mit Umsatzplus

Natürlich ist nicht alles schlecht, denn selbst in einer Krise gibt es immer auch Lichtblicke.

Die USA, Mexiko und Kanada seien zweistellig gewachsen, hiess es beispielsweise Insbesondere die Marken Omega, Longines, Rado, Tissot und Hamilton hätten Marktanteile gewonnen und auch Swatch habe die sehr starken Vorjahreszahlen übertroffen.

Indien verzeichnete ein Umsatzplus von über 20 Prozent zum Vorjahr und Japan erreichte Umsätze auf dem Niveau des Rekordjahres 2024.

Leere Lager in China als Hoffnung

USA, Japan und Indien hätten weiterhin grosses Wachstumspotenzial, erklärte die Swatch Group diesmal zum Ausblick.

Die Hayeks erwarten zudem eine weitere Reduktion der Lagerbestände bei den chinesischen Einzelhändlern und damit eine Erholung der Bestellungen.

Die Gruppe erwarte demzufolge auch eine bessere Auslastung der Produktion, insbesondere auch getrieben von zahlreichen Produktlancierungen in allen Preissegmenten.

Doch all dies muss sich so nicht einstellen, wie der Ausblick auf 2025 eindrücklich zeigt.

17.07.2025/kut.

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