Schweizer Arbeitsmarkt trotzt den Widrigkeiten

Ein Arbeiter in einer Fabrik
Die Beschäftigung legt in der Schweiz stetig zu. (Bild: S. Moghadam / unsplash)

Die Schweiz verzeichnet eine steigende Beschäftigung. Die Aussichten sind auch weiterhin nicht schlecht und haben nur wenig mit Donald Trump zu tun.

Allen Unkenrufen zum Trotz über die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump ist die Beschäftigung in der Schweiz im ersten Quartal 2025 weiter gestiegen.

Viele Frauen in Teilzeit

Die Unternehmen wiesen 5,512 Millionen Beschäftigte aus, was einer Zunahme von 0,6 Prozent innert Jahresfrist entspricht.

Selbst zum Vorquartal und saisonbereinigt sei der Personalbestand in den Unternehmen von Januar bis März 2025 um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das Bundesamt für Statistik BFS am heutigen Montag mit.

Auf Vollzeitstellen gerechnet, habe das Beschäftigungsvolumen mit 4,308 Millionen Stellen ein Plus von 0,7 Prozent erzielt, hiess es weiter.

Rund 2,265 Millionen Beschäftigte arbeiteten in Teilzeit, wobei davon rund 69,6 Prozent auf Frauen entfielen.

Firmen rechnen mit mehr Stellen

Die Beschäftigung im zweiten Sektor (Industrie und Baugewerbe) hat im 1. Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2800 Stellen beziehungsweise um 0,2 Prozent auf 1,128 Millionen Beschäftigte zugenommen.

Der dritte Sektor, also Dienstleistungen, wies einen Zuwachs von 28.700 Stellen beziehungsweise ein Plus von 0,7 Prozent aus und erreichte laut dem BFS ein Volumen von 4,384 Millionen Beschäftigten.

Entwicklung Beschäftigung in der Schweiz laut BFS

Der Anteil der Unternehmen, die kurzfristig eine Erhöhung der Belegschaft planten, lag im 1. Quartal 2025 laut den Statistikern mit 12,3 Prozent der Gesamtbeschäftigung genau gleich hoch wie vor einem Jahr.

Der Anteil an Firmen, die einen Stellenabbau beabsichtigten, stieg dagegen auf 5,0 Prozent. Dies ist eine leichte Verschlechterung, weil der Wert im Vorjahresquartal bei 4,2 Prozent lag.

Weitere Zunahme erwartet

Der Indikator der Beschäftigungsaussichten ist gegenüber dem Vorjahr zwar um –0,5 Prozentpunkte gesunken. Das Stellenbarometer liegt aber mit 1,04 immer noch im positiven Bereich.

Bei Werten über 1 darf eine Zunahme der Gesamtbeschäftigtenzahl erwartet werden, hiess es vom BFS.

Entwicklung Beschäftigungsaussichten laut BFS

Doch US-Präsident Trump ist da mit seinen Strafzöllen auf Importe gar nicht für die Eintrübung des Barometers bei den Aussichten verantwortlich.

Wie die Grafik eindeutig zeigt, ist der Indikator in der Schweiz seit 2022 rückläufig.

Zurückhaltung bei Neueinstellungen

Klar werden angesichts der Unsicherheiten, die aktuell auf den Weltmärkten herrschen, auch Schweizer Unternehmen vorsichtiger.

Die Unternehmen meldeten im 1. Quartal 2025 nur noch 93.800 offene Stellen, was im Vergleich zu vor einem Jahr ein Minus von 16,4 Prozent darstelle.

Sowohl im zweiten Sektor mit –16,8 Prozent als auch im dritten Sektor mit –16,3 Prozent seien weniger offene Stellen gezählt worden, hiess es vom BFS diesbezüglich.

Entwicklung Anzahl offener Stellen laut BFS

Doch wer auch hierbei glaubt, all dies hätte mit dem neuen US-Präsidenten im Weissen Haus zu tun, der wird enttäuscht.

Die rückläufige Zahl an offenen Stellen in der Schweiz gibt es schon seit 2022, wie die Grafik eindeutig zeigt.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022, dem Energie-Preisschock, der strengen Umweltregulierung & Co. lassen da wohl eher grüssen.

26.05.2025/kut.

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