Die SNB findet noch mehr Gefallen an Krypto

Logo der Schweizerischen Nationalbank SNB in Bern
Die traditionsreiche Schweizer Zentralbank SNB experimentiert mit Krypto. (Bild: muula.ch)

Die Schweizerische Nationalbank SNB hat ein weiteres Blockchain-Projekt abgeschlossen. Die Resultate zeigen den einzigen Weg in die Zukunft.

Kann die Krypto-Welt etwas für das Gemeinwohl tun?

Ja, sagen am heutigen Mittwoch drei bedeutende Einrichtungen der globalen Finanzinfrastruktur.

Effizienz gefunden

Entwicklungsländer bekommen von reicheren Staaten seit der Gründung der Bretton-Woods-Institutionen unterschriebene Papiere, die ihnen Finanzzusagen über einen bestimmten Geldbetrag über einen festgelegten Zeitraum geben.

Dieses System wollten die Schweizerische Nationalbank SNB, die in Basel domizilierte Bank für Internationalen Zahlungsausgleich BIZ sowie die Weltbank effizienter gestalten und setzten dabei mit dem Projekt «Promissa» auf die Blockchain-Technologie.

Erhebliche Kosteneinsparungen

Im Rahmen des Projekts wurde eine Proof-of-Concept-Plattform (PoC-Plattform) für tokenisierte «Promissory Notes» entwickelt, welche die heutigen papierbasierten Finanzzusagen ablösen, und viele manuelle Prozesse automatisieren könnte.

Das Experiment zeige, dass die PoC-Plattform technisch realisierbar sei und erhebliche Kosteneinsparungen für multilaterale Entwicklungsbanken, Zentralbanken und Finanzministerien bewirken könne, teilte die SNB am heutigen Mittwoch freudig zu den Erkenntnissen mit. 

Papierprozesse entfernt

Der bisherige Prozess sei zeitaufwendig und umständlich, hiess es weiter. Zudem erfordere die alte Vorgehensweise einen ständigen Abgleich.

Im Projekt «Promissa» wurde dagegen eine Krypto-Plattform für tokenisierte Promissory Notes entwickelt, die deren effiziente Verwaltung während ihres gesamten Lebenszyklus ermöglicht – also von der Ausgabe über die Zahlung bis hin zur Archivierung, jubelte die SNB.

Fehleranfällige Papierprozesse würden modernisiert und eine einzige zuverlässige Datenquelle geschaffen, erklärte der SNB-Verantwortliche Thomas Moser zu den Vorteilen.

IMF als Zaungast

Ähnliche Freudenmeldungen gab es am heutigen Mittwoch von der BIZ und der Weltbank, die teils sogar den Nutzen der Blockchain-Welt für das Gemeinwohl in den Himmel lobten.

Teilnehmer aus sieben Ländern nahmen an den Tests teil und gaben Rückmeldungen zur Verbesserung der PoC-Plattform.

Der Internationale Währungsfonds IMF nahm sogar als Beobachter teil. Auch dort muss man die Entwicklungen in der Krypto-Welt um Bitcoin, Ethereum & Co. nämlich adaptieren.

Letzte Bastion fehlt noch

Die SNB kennt Blockchain-Experimente um CBDC mit Geschäftskunden, bei denen Kantone etwa Anleihen digital an der Schweizer Börse SIX herausgeben und verwalten.

Dies funktioniert laut der Zentralbank und dem Börsenbetreiber schon hervorragend.

Selbst in der Kapitalanlage hat die SNB auch schon Kryptowährungen im Portfolio, denn wer beispielsweise auf Tesla-Aktien setzt, hat auch Bitcoins indirekt im Portfolio.

Was allerdings bei der SNB noch fehlt, ist der digitale Franken für die ganze Welt, also die Ablösung des Papiergeldes.

Doch da will sich die Schweizer Notenbank nicht heranwagen, weil unklar ist, wie dann die Geldpolitik und das Zusammenspiel mit den Geschäftsbanken funktionieren.

Papiergeld statt Papiernoten

Doch diese Bastion wird auch bald fallen, geben sich Beobachter überzeugt. Digitale Franken sind nur noch eine Frage der Zeit.

Was nämlich mit Entwicklungsländern und der Ablösung von Papiernoten geht, funktioniert auch mit dem Schweizerfranken.

23.04.2025/kut.

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