Mysteriöse Fehlabschlüsse an der Schweizer Börse SIX

Logo der SIX an einem Gebäude der Schweizer Börse
Einige Trades wurden an der Schweizer Börse SIX annulliert. (Bild: PD)

An der Schweizer Börse SIX sorgen ungewöhnliche Handelsfehler für Aufsehen. Dies wirft Fragen zur Stabilität des Börsenplatzes auf.

An der Schweizer Börse SIX kam es in den vergangenen Tagen zu sogenannten Mistrades, also fehlerhaften Transaktionen, bei denen Aktien deutlich ausserhalb ihrer aktuellen Marktbewertung gehandelt wurden.

Aussergewöhnliche Märkte

Die Deals seien annulliert worden, teilte der Börsenbetreiber zu den Vorfällen, die derzeit in den Medien für Aufsehen sorgen, mit.

Normalerweise stehen dafür laut dem Reglement nur ein paar Minuten nach der Transaktion für Beschwerden zur Verfügung.

Doch aufgrund der volatilen Marktsituation können sich Marktteilnehmer momentan noch bis zum Ende des Handelstages bei dem grössten Schweizer Börsenbetreiber diesbezüglich melden.

Schnäppchenrabatt von 60 Prozent

In dieser Woche waren solche Fehlabschlüsse bei den Titeln von Swissquote, EFG, Arbonia, Kardex oder Dottikon sowie Derivaten aufgefallen.

Dabei waren Trades mit viel zu niedrigen Kursen ausgeführt worden, beanstandeten Betroffene.

Teils seien Abschläge von über 60 Prozent verzeichnet worden, hiess es in verschiedenen Medien.

Marktverwerfungen waren an weltweiten Börsen durch den «Zoll-Hammer» von US-Präsident Donald Trump ausgelöst worden.

Ein Team überwacht

Die SIX bestätigte zwar einzelne auffällige Preisfeststellungen. Der Handelsplatz äusserte sich jedoch nicht zu Ursachen der Vorkommnisse.

Marktteilnehmer berichten von automatisierten Orders, die ohne erkennbaren Grund durchrutschten – und damit Fragen zur Stabilität der Handelsarchitektur aufwerfen.

SIX verwies allerdings auf ein Market Control Team, welches den Handel aktiv überwache.

Dies greife ein und annulliere eben Transaktionen, falls keine fairen oder effizienten Marktbedingungen gewährleistet seien.

Ein falscher Klick

Alle fehlerhaften Trades würden zudem auf der Webseite aufgelistet, hiess es weiter.

Was unter dem Strich bleibt, ist jedoch ein ungutes Gefühl und die Erinnerung daran, dass auch im Zeitalter von Hochfrequenzhandel und algorithmischem Trading ein falscher Klick oder ein technischer Aussetzer umgehend Millionen in die falsche Richtung bewegen kann.

10.04.2025/kut.

Mysteriöse Fehlabschlüsse an der Schweizer Börse SIX

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