Peugeot-Clan bringt Calida in Bredouille

Ein Logo an einem Peugeot
Das Logo von Peugeot ist weltbekannt. (Bild: O. Bohovyk / unsplash)

Der Wäschehersteller Calida hatte der Peugeot-Familie einen Teil des Unternehmens verkauft. Nun wollen die Franzosen aber Millionen zurück.

Beim Hersteller von Unterwäsche und Badebekleidung Calida läuft derzeit nicht nur das operative Geschäft schlecht.

Auch beim Verkauf des Tafelsilbers gibt es ein Problem.

Klage bei Gericht eingereicht

Wie muula.ch berichtete, übernahm die Peugeot-Familie von der Calida-Gruppe den Unternehmensteil Lafuma Mobilier.

Doch nun sieht sich Calida mit einer Schadenersatzforderung von 39 Millionen Euro konfrontiert, wie die Gruppe am heutigen Dienstag bekanntgab.

Die Käuferin habe eine Gerichtsklage für Schadenersatzforderung in besagter Höhe aus dem Aktienkaufvertrag vom 30. Juli 2024 eingereicht, hiess es weiter.

Rückweisung der Forderung

Calida habe die Klageschrift und die Situation zusammen mit Rechtsberatern analysiert.

Die betroffene Gesellschaft erachte die Forderungen sowohl bezüglich Grundlage, in der Begründung wie auch in der Höhe als haltlos, erklärte die Verkäuferin.

Die Calida-Gruppe habe die Forderungen deshalb gegenüber der Käuferin vollumfänglich zurückgewiesen.

Weitere Millionen wackeln

Wie muula.ch ebenfalls berichtete, verhalf der Lafuma-Verkauf der angeschlagenen Calida-Gruppe, im abgelaufenen Geschäftsjahr überhaupt einen Gewinn auszuweisen.

Das Gruppenergebnis der von Gründerfamilie Kellenberger tonangebenden Firma betrug 14,9 Millionen Franken und der Gewinn aus dem Abgang von Lafuma Mobilier lag bei 16,3 Millionen Franken.

Insofern kommt die Forderung von Peugeot sichtlich ungelegen. Das Unternehmen ist derzeit zudem unter Beschuss, weil die Naturaldividende für die Aktionäre – ein Pyjama – in einen Rabattgutschein umgewandelt wurde.

Im laufenden Geschäftsjahr ist sogar noch ein weiterer Millionengewinn aus der Transaktion mit Lafuma eingeplant, weil ein Grundstücksverkauf noch Bewilligungen bedurfte und diese erst 2025 erhalten wurden.

Alle Details im Datenraum

Der ganze Deal wurde über die Firma Peugeot Freres vorgenommen, die von CEO Nicolas Huet geführt wird.

Normalerweise gibt es bei Akquisitionen einen Datenraum, wo alle Angaben zum Verkaufsobjekt für die Käufer zusammengetragen werden.

Dann wird vom Kaufinteressenten alles auf Herz und Nieren durchleuchtet, bevor es ein verbindliches Kaufangebot gibt.

muula.ch fragte bei Peugeot Freres nach, was da nun überraschend gewesen sein soll und zu dieser Schadenerstatzklage geführt habe.

Eine Antwort auf die Medienanfrage steht aber noch aus.

Zugeknöpfte Antworten

Warum nun rund 70 Prozent des Kaufpreises zurückverlangt werden und dies gerichtlich erfolgt, ist somit völlig unklar.

Die Calida-Gruppe will zu gegebener Zeit weitere Details bekanntgeben, hiess es lediglich von dem betroffenen Bekleidungshersteller.

Die Börse liess dies zwar am heutigen Dienstag alles unbeeindruckt, was fast merkwürdig erscheint.

Doch die Titel von Calida liegen innerhalb eines Monats schon 20 Prozent im Minus.

25.03.2025/kut.

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