Schweiz mit zweitschlechtester Weinlese seit 50 Jahren

Ein Haus mitten in einem Weinberg
Die Weinernte 2024 war in der Schweiz sehr schlecht. (Bild: R. Marinkovic / pixabay)

Das Weinjahr 2024 ist für Schweizer Weinbauern förmlich ins Wasser gefallen. Eine Region des Landes trifft es besonders hart.

Das Weinjahr 2024 hat erheblich unter den klimatischen Bedingungen gelitten.

Wurden in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt jährlich um die 92 Millionen Liter Wein produziert, so waren es 2024 nur 75 Millionen Liter, teilte das Bundesamt für Landwirtschaft BLW in einer Analyse mit.

Minuszeichen überall

Dies sei ein Einbruch gegenüber dem Jahr 2023 von 25,7 Prozent, hiess es. Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre habe die Produktion um 18,5 Prozent abgenommen, erklärte das BLW weiter.

Die Weinernte 2024 sei nach 2021 die zweitschwächste der vergangenen 50 Jahre.

Deutschschweiz leidet stark

Die Westschweiz verzeichnete 2024 mit einer Produktion von rund 60,6 Millionen Liter Wein einen Rückgang um 23,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mit einem Erntevolumen von 10,4 Millionen Liter waren die Produktionseinbussen in der Deutschschweiz ausgeprägter und lagen bei 36,9 Prozent.

In der italienischen Schweiz (Tessin und Misox) wurden rund 4,2 Millionen Liter produziert, wobei sich der Rückgang in dieser Region auf ‒15,6 Prozent belief.

Die gesamtschweizerische Rebfläche betrug im Jahr 2024 laut dem Gesamtbericht 14.485 Hektaren, was rund 84 Hektaren beziehungsweise rund 1 Prozent weniger als im Vorjahr sind.

Fäule als Problem

Die Abnahme der Ernteerträge im vergangenen Jahr sei primär auf die ungünstigen Wetterbedingungen, wie Frost und Hagel, und den Befall mit Falschem Mehltau zurückzuführen, hiess es zu den Hintergründen. 

Frühjahrsfröste sowie kaltes und nasses Wetter während der Blüte führten zu irreversiblen Ertragsschäden.

Sowohl das Frühjahr als auch der Sommer waren von feuchtem Wetter geprägt, was in verschiedenen Schweizer Weinbaugebieten die Entwicklung des Falschen Mehltaus begünstigte. Auch während der Traubenlese gab es lange Regen- und Kälteperioden.

So dauerte die Ernte insgesamt länger und das Risiko, Einbussen aufgrund von Fäule zu verzeichnen, war grösser.

Eleganz und Finesse

Die Weine des Jahrgangs 2024 befinden sich derzeit noch im Ausbau, wobei die ersten Verkostungen gezeigt hätten, dass die Qualität stimme, gaben sich die Beamten zuversichtlich.

Auch wenn der Alkoholgehalt zum Teil niedriger sei, zeichneten sich die Weine durch Eleganz und Finesse aus, so das Bundesamt.

Die Weinliebhaber Schweizer Produkte müssen den Jahrgang 2024 also noch nicht abschreiben.

21.02.2025/kut.

Schweiz mit zweitschlechtester Weinlese seit 50 Jahren

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