
Die Schweizer Volkswirtschaft wächst nur unterdurchschnittlich. Dazu stieg die Einwanderung, auf die sich der nur leicht grössere Kuchen mitverteilt.
Das Wachstum der Schweizer Volkswirtschaft hat sich 2024 weiter verlangsamt.
Gemäss provisorischen Ergebnissen des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco vom heutigen Montag legte das Bruttoinlandprodukt BIP im Jahr 2024 nur um 0,8 Prozent zu, nach 1,2 Prozent im Jahr davor.
Chemie und Pharma stützen
Diese Werte liegen unter den durchschnittlichen Wachstumsraten von 1,8 Prozent, hiess es weiter vom Seco.
Die Schweizer Wirtschaft habe die verhaltene Entwicklung bei grossen Handelspartnern gebremst, erklärte die Behörde zu den Entwicklungen.

Der Industriesektor habe insgesamt ein moderates Wachstum verzeichnet, gestützt auf die chemisch‑pharmazeutische Industrie um Novartis, Roche & Co.
Der Dienstleistungssektor sei im historischen Vergleich unterdurchschnittlich gewachsen. Es sind also Services, welche die Volkswirtschaft bremsen.
Schwung zum Jahresende
Im 4. Quartal 2024 stieg das BIP um 0,4 Prozent, hiess es vom Seco. Dazu hätten aber sowohl die Industrie als auch der Dienstleistungssektor beigetragen, führte das Amt aus.
Im dritten Quartal lag der Zuwachs bei 0,2 Prozent. Somit ging es zum Jahresende wieder etwas aufwärts.

Es schleckt aber keine Geis weg, dass die hohe Zuwanderung die Wirtschaftsleistung pro Kopf schmälert.
Das Seco analysierte diese Entwicklung in einem separaten Papier.
Kräftiges Wachstum nach Corona
Die ausserordentliche Entwicklung des BIP seit der Coronavirus-Krise widerspiegele sich auch in den Pro-Kopf-Zahlen, hiess es zu und wird durch eine Grafik verdeutlicht.
Nach dem Einbruch im Jahr 2020 verzeichnete das Sportevent-bereinigte BIP pro Kopf im Zuge der konjunkturellen Erholung zwei Jahre kräftigen Wachstum, gefolgt von einem leichten Rückgang von −0,2 Prozent im Jahr 2023.
USA legen deutlich zu
Anhand einer vorläufigen Schätzung der Bevölkerungszahl zeige sich aber, dass das Sportevent-bereinigte BIP pro Kopf der Schweiz im Jahr 2024 nochmals um 0,2 Prozent zurückgegangen sei, erklärte das Seco.

Zum einen wuchs das BIP wie erneut deutlich unterdurchschnittlich. Zum anderen dürfte die Bevölkerung weiter gewachsen sein, wenn auch weniger stark als in den Vorjahren, so das Wirtschaftsamt.
Im internationalen Vergleich legten nur die USA bei dieser Kennzahl zu, wie eine weitere Grafik zeigt.
Deutlich besser als Deutschland
Im mittel- bis langfristigen Vergleich sei das BIP pro Kopf der Schweiz aber erheblich gewachsen, relativierte das Seco die Negativentwicklungen.
So sei es 2024 insgesamt 2,8 Prozent über dem Niveau von 2019 zu erliegen gekommen.
Und das kaufkraftbereinigte BIP pro Kopf sei in der Schweiz mit seinen 91.000 Dollar rund 6 Prozent höher als in den USA und zirka 32 Prozent höher als in Deutschland.
17.02.2025/kut.