Die Krise beim Spital Wetzikon hat die nächste Stufe erreicht. Die Personen, die das Desaster quasi zu verantworten haben, schmeissen den Bettel hin.
Das Spital Wetzikon ist in eine Existenzkrise geraten und liegt quasi selbst auf der Intensivstation.
Dabei fällt ein Organ aus, denn der fünfköpfige Verwaltungsrat tritt geschlossen zurück, wie das Spital Wetzikon am heutigen Mittwoch überraschend mitteilte.
Schicksal liegt bei Eigentümern
Für die Mitglieder des Verwaltungsrates unter der Leitung von Jörg Kündig sei der geeignete Zeitpunkt gekommen, um Hand für eine Nachfolgelösung zu bieten, hiess es weiter.
Am 25. Oktober 2024 hat die GZO AG ein Sanierungskonzept für das Spital Wetzikon präsentiert, das in eine Schieflage bei den Finanzen geraten ist, wie muula.ch berichtete.
Das weitere Vorgehen solle in Absprache mit den Eigentümern, den zwölf Aktionärsgemeinden des GZO, erfolgen, erklärte das Spital.
Ist Zeit wirklich Geld?
Ziel aller Verwaltungsratsmitglieder sei, eine starke und finanziell gesicherte Gesundheitsversorgung für das Zürcher Oberland zu erreichen.
Wie dies mit dem Hinwerfen des Bettels erreicht werden soll, ist allerdings unklar.
Die Eigentümer begrüssten allerdings den Schritt, ohne einen Verwaltungsrat dazustehen. Die Suche nach einer Nachfolge sei eingeleitet worden, hiess es.
Mit dem Schritt versucht das sterbende Spital möglicherweise Zeit zu schinden, weil kein handlungsfähiges Organ vorhanden ist.
Kapitalerhöhung in der Schwebe
Stimme das Bezirksgericht Hinwil der Überführung der provisorischen in die definitive Nachlassstundung per 31. Dezember 2024 zu, erhalte die GZO die Zeit, um das Sanierungskonzept umzusetzen, hiess es lediglich im Communiqué.
Bekanntermassen stellte das Spital den Antrag auf eine Kapitalerhöhung im Umfang von 45 bis 55 Millionen Franken. Die Gemeinden prüfen derzeit erst, ob dieser Betrag überhaupt plausibel ist.
Was aus dem Neubau wird, der die Finanzkrise eigentlich ausgelöst hat, steht ebenfalls in den Sternen.
20.11.2024/kut.