Golfaraber krallen sich das Auktionshaus Sotheby’s

Sotheby’s ist in Nöten und kooperiert mit Emirati, die einen cleveren Schritt machen. Konkurrent Christie’s glänzt derweil mit einer besonderen Auktion.

Die Finanznot beim Auktionshaus Sotheby’s ist gelöst.

Der Staatsfonds des Emirats Abu Dhabi hat nach monatelangen Verhandlungen diese Woche einen Deal gemacht.

Alteigentümer reduziert Schulden

Wie Sotheby’s bekanntgab, stiegen die Golfaraber mit rund 1 Milliarde Dollar bei der auf Versteigerung von Luxusgütern bekannten Firma ein.

Mit dem Geld sollen rund 800 Millionen der 1,65 Milliarden Dollar betragenden Schulden zurückgezahlt werden, hiess es weiter.

Besitzer Patrick Drahi, ein israelisch-französischer Telekommogul, der in der Schweiz lebt und auch schon wegen seiner Steuerschuld bis vor Bundesgericht klagte, will offenbar die Entschuldung des Auktionshauses vorantreiben.

Wie hoch der Anteilsbesitz nunmehr in Abu Dhabi ist, wurde bei dem Privatgeschäft allerdings nicht bekannt.

Strategischer Schachzug

Für die Emirati ist es ein cleverer Schritt, denn in der Golfregion sind Kunst- und Antiquitätenkäufe derzeit in.

Viele Museen in der arabischen Welt müssen ihre Sammlungen noch aufstocken, um noch mehr Besucher anzulocken.

Insofern können die Golfaraber künftig auch auf den Marktführer Sotheby’s indirekt Einfluss nehmen und eventuell mehr Verkäufe in die Golfregion umleiten.

Diese Woche hat das Königreich Saudiarabien bekanntgegeben, mehr Geld aus den Erdölverkäufen im eigenen Land statt jenseits der Landesgrenzen zu investieren. Vieles soll also künftig in die eigenen Taschen fliessen, wie die Emirati gerade vormachen.

Immobiliendeal vollziehen

Auf der Kaufliste für Sotheby’s steht mit dem Geld auch wieder das Breuer Building in New York für 100 Millionen Dollar, welches das Auktionshaus von Whitney Museum of American Art übernehmen will.

Der Kaufvertrag ist schon lange unterschrieben, aber durch die markanten Rückgänge bei den Auktionsverkäufen um rund 20 Prozent im ersten Halbjahr 2024 wurde das Geschäft immer wieder herausgezogen.

Das «Wall Street Journal» meldete jedenfalls schon, innerhalb von zwei Wochen würde der Immobiliendeal nunmehr vollzogen.

Auktion für guten Zweck

Für die Branche um Kunst-, Luxusgüter- und Antiquitäten-Auktionen kommt der Einstieg der Golfaraber zu einem guten Moment. Im Prinzip haben sie das Überleben gerettet.

Während Konkurrent Christie’s unlängst mit einem heftigen Cyberangriff kämpfte und selbst ein berühmtes Auktionshaus für Autos akquirierte, worüber auch muula.ch berichtete, kommen bei dem Auktionshaus in Genf in wenigen Tagen wieder ausgesprochene Raritäten an Luxusuhren unter den Hammer.

Bei den Zeitmessern handelt es sich um Geschenke der Uhrenmanufakturen, und der Auktionserlös kommt einem wohltätigen Zweck für kranke Kinder zugute.

Alle grossen Namen dabei

So wird dabei eine extrem seltene Richard Mille mit Schätzwert 350.000 bis 450.000 Franken versteigert. Der Chronograph aus einer limitierten Auflage ist auch von Richard Mille signiert worden.

Generell umfasst die Genfer Luxusuhrenauktion auch eine seltene Rolex Daytona aus Rosé Gold mit Schätzwert zwischen 220.000 und 400.000 Franken.

Aber auch Patek-Philippe-, Audemars-Piguet- oder F.P.-Journe-Fans kommen bei der Christie’s Auktion am 11. November auf ihre Kosten.

Und mit Sicherheit wird der eine oder andere Zeitmesser in der arabischen Welt einen neuen Besitzer finden.

03.11.2024/kut.

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