Vetterliwirtschaft im Notfall des Spital Wetzikon?

Das Spital in Wetzikon
Das Spital in Wetzikon ist in provisorischer Nachlassstundung. (Bild: PD)

Die Personen-Verquickungen bei der Nachlassstundung des Spitals Wetzikon geben Gesprächsstoff. Es ist von Filz im Zürcher Oberland die Rede.

In der kleinen Schweiz kennt jeder quasi jeden.

Und genau dies scheint sich im Fall der provisorischen Nachlassstundung des Spitals Wetzikon auszuwirken.

Geldnot als Problem

Das Spital kann derzeit eine Anleihe von rund 170 Millionen Franken, die sie vor gut zehn Jahren begeben hat, nicht zurückzahlen und der Kanton Zürich will der Gesundheitseinrichtung auch nicht beispringen, wie muula.ch über den Thriller berichtete.

Zudem gibt es Streit um Geld wegen des Neubaus, für den der Bond herausgegeben worden war.

Daraufhin rettete sich das Spital in die provisorische Nachlassstundung, die das Bezirksgericht Hinwil auch umgehend gewährte.

Treffen im Gemeinderat

Doch dann kommt der Fachkräftemangel in der Schweiz ins Spiel.

Als Verwaltungsratspräsident des Spitals agiert Jörg Kündig, der auch Gemeindepräsident von Gossau ZH, einer der 12 Trägergemeinden des Spitals Wetzikon, ist.

Verwaltungsrat des Spitals Wetzikon
Jürg Kündig (2.v.l) führt den Verwaltungsrat des Spitals Wetzikon. (Bild: PD)

Dort trifft Kündig regelmässig auf den Gemeinderat Patrick Umbach, dessen Ehefrau nun laut einer Meldung der aktuellen «Weltwoche» just zur Sachverwalterin des Spitals Wetzikon in der Nachlassstundung ernannt wurde.

Familiäre Verbindungen

Rechtsanwältin Brigitte Umbach vertrete also die Interessen der Gläubiger in dem Verfahren, hiess es weiter und gab auch das Spital Wetzikon in einer Medienmitteilung bekannt.

Der Ehemann vertrete aber die Gemeinde, die als Spitalträger die Schuldnerseite repräsentiert.

Diese Verquickungen waren der breiten Öffentlichkeit bisher nicht bekannt.

Fachkräfte als Mangel

«Der Filz ist und bleibt die liebste Innenausstattung vieler Behörden», kritisierte die «Weltwoche».

Positiv ausgedrückt könnte man aber sagen, der Fachkräftemangel in der Schweiz schlägt sich besonders im Zürcher Oberland nieder.

Doch Lösungen lassen sich vor Ort finden. Genauso wie die anonyme Investorengruppe GZO Creditor Group, die am heutigen Donnerstag bekanntgab, dem Spital die Anleiheschulden eine Zeit lang abnehmen zu wollen.

18.07.2024/kut./ Meldung am Ende mit möglichen Investoren ergänzt

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