Die Basler Architekten Herzog & de Meuron erschaffen nicht nur Gebäude. Sie verhelfen auch einem alten Möbelstück zu einer Renaissance.
Das Endergebnis kann sich sehen lassen.
Es ist ein Stuhl, der klar Traditionen folgt, aber gleichzeitig sehr modern ist.
Volkshaus Basel am Anfang
Es geht um den «Belair», einen Stuhl, den die Basler Stararchitekten Herzog & de Meuron gemeinsam mit dem Möbelhersteller Horgenglarus entwickelte.
Vielerorts ist nämlich unbekannt, dass bereits vor rund 15 Jahren eine Zusammenarbeit mit dem international renommierten Architekturbüro und der Glarner Stuhl- und Tischmanufaktur begann.
Damals ging es um die Gestaltung des Volkshausstuhls für das Volkshaus Basel.
Die Architektenstars designen also nicht nur Gebäude, sondern von Zeit zu Zeit auch Möbelstücke.
Formschöne Beine
«Belair» ist nun eine Weiterentwicklung dieses historischen Volkshausstuhls, wie die Firmen diese Woche freudig bekanntgaben.
Die wesentlichen stilistischen Merkmale, wie die formschönen Beine und die aussergewöhnlich schmale Stuhlzarge, seien beibehalten worden, hiess es weiter.
Auf sämtliche zur Stabilisierung des Volkshausstuhls notwendigen Elemente konnte nämlich verzichtet werden.
Vier Aufnahmepunkte
Ermöglicht wurde dies laut den Informationen durch die spezielle Form des Sitzrahmens aus massivem Bugholz, der an den vier Aufnahmepunkten der Stuhlbeine etwas stärker wird, um so die nötige Stabilität zu gewährleisten.
Weil sich der Stuhl dann aber wieder auf ein Minimum verjüngt, ergibt sich eine fein geschwungene Wellenlinie, die dem «Belair» auf subtile Art seinen ganz eigenen Charakter verleihen würde, frohlockten die Architekten und der Möbelhersteller.
Holz aus der Schweiz
Wie alle Stühle aus der Manufaktur Horgenglarus wird auch der «Belair» in Glarus mit viel Handarbeit und Know-how sowie dem Einsatz modernster CNC-Fräsen gefertigt.
Doch dabei kommt nicht nur Schweizer Innovationskraft, sondern hauptsächlich auch Schweizer Holz aus dem Jura zum Einsatz.
Der «Belair» ist in Buche und Esche erhältlich und bietet verschiedene Oberflächenausführungen.
Helvetia Versicherungen locken
Der neue Stuhl wird bereits rege genutzt.
So setzt das Modell etwa die Schweizer Versicherungsgruppe Helvetia auf ihrem neuen Campus in Basel ein.
Der «Belair» findet aber auch schon Platz in der neuen Winery von Bélair-Monange in Frankreich und in einem Hotel in Bregenz.
14.07.2024/kut.