EU verliert an Bedeutung als Schweizer Handelspartner

Ein Graffiti mit einer EU-Flagge
Die Schweiz wird unabhängiger vom EU-Handel. (Bild: A. Lockwood / pixabay)

Die EU ist für die Schweiz der mit Abstand wichtigste Partner im Aussenhandel. Allerdings sank die Abhängigkeit in jüngster Zeit.

Die Schweiz analysiert regelmässig, was ihr der ganze Freihandel bringt.

Der sogenannte Monitor für Freihandelsabkommen zeigt, inwiefern die Schweiz die einzelnen Übereinkünfte auch nutzt.

Kunststoffe und Autos im Fokus

Unternehmen profitieren von Freihandelsabkommen und sparten dabei rund 2,4 Milliarden Franken, gab das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco auf Basis der neuesten Zahlen von 2022 bekannt.

Rund 240 Millionen Franken sparte das Land allein bei Kunststoffen und rund 135 Millionen Franken bei Autos.

Nutzen der Freihandelsabkommen für die Schweiz
Quelle: Seco

Die Schweiz sparte sich immerhin noch rund 80 Millionen Franken bei Maschinenimporten.

Auch bei Möbeln fielen 56 Millionen Franken an Zolleinsparungen an.

Insgesamt können sich die realisierten Vorteile des Freihandels in nur einem Jahr also sehen lassen.

EU bringt 83 Prozent des Gewinns

Das meiste Geld sparen sich mit rund 1,1 Franken die KMU. Grosskonzerne kommen immerhin auf rund 700 Millionen Franken.

Der grösste Handelspartner der EU ist dabei aber die Schweiz.

Von den 2,4 Milliarden Franken an Einsparungen gehen rund 2 Milliarden Franken beziehungsweise 83 Prozent auf das Konto der EU.

Die beiden grössten Einzelpositionen bei der EU sind wieder Kunststoffe und Autos, die auf 214 Millionen Franken beziehungsweise 113 Millionen Franken an Einsparungen kommen.

Sinkende Nutzung sichtbar

Es zeigt sich also, dass ein Grossteil der Zollerleichterungen auf das Abkommen mit der EU einhergeht.

Allerdings zeigt die Entwicklung auch, dass die aggregierte Nutzungsrate des Freihandelsabkommens rückläufig ist.

Nutzungsrate des EU-Freihandelsabkommens
Quelle: Seco

Lag der Wert im Jahr noch bei 93,2 Prozent, so sind es im Jahr 2022 «nur» noch 89,5 Prozent. Besonders hohe Nutzungsraten gehen auf Spezialmaschinen und Bijouterie sowie Kosmetika zurück.

Wenig Nutzungen fallen mit 59 Prozent bei der organischen Chemie sowie mit 75 Prozent bei Präzessionsinstrumenten auf.

Die Schweiz konnte sich also über die vergangenen Jahre etwas aus der Abhängigkeit lösen.

24.06.2024/kut.

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